Bildschirmfoto 2019 04 20 um 02.20.51Behauptung des palästinensischen Außenministers zu russischer Quelle

Jacques Ungar

Mahmoud Abbas, Präsident der Palästinensischen Behörde (PA), sei bereit, mit dem israelischen Premierminister Binyamin Netanyahu ohne Vorbedingungen zusammenzusitzen. Das erklärte PA-Außenminister Riad Al-Malki in einem Interview mit der russischen Nachrichtenagentur «Sputnik».

Eine Bedingung haben die Palästinenser jedoch gemacht: Die Einladung zu dem Treffen müsse vom russischen Präsidenten Vladimir Putin kommen. Begründung von Al-Malki: «Er ist die Person, die die besten Konditionen schafft, um das Zustandekommen eines Treffens zu garantieren und es zu einem Erfolg zu machen».

Der PA-Außenminister fügte hinzu: «Wir haben unsere Bereitschaft und unser Einverständnis Präsident Putin gegenüber mehrfach geäussert. Jederzeit, wenn er glaubt, dass auf der israelischen Seite Bereitschaft besteht, sind wir mehr als bereit, zusammenzusitzen und mit Netanyahu zu sprechen». Al-Malki dämpfte allerdings die Vorfreude, als er auf Fragen im Zusammenhang mit US-Präsident Trumps Nahostplan antwortete: «Wir weisen jeden Vorschlag zur Konfliktlösung zurück, der keine Anerkennung der Unabhängigkeit eines Palästinenserstaates einschliesst».

In Bezug auf eine mögliche Annektierung der Westbank durch Netanyahu meinte der PA-Minister: «Sollte Netanyahu die Westbank annektieren wollen, dürfte die Antwort nicht ausschliesslich palästinensisch, sondern müsste eine kollektive Antwort der internationalen Völkergemeinschaft sein».

Foto:
Außenminister Riad Al-Malki
© tachles

Info:
Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 17. April  2019