Jacques Ungar
Vilnius (Weltexpresso) - Eigentlich wollte der sattsam bekannte britische Holocaustleugner David Irving, 81, im Spätherbst eine internationale Studien- und Informationsreise zu Nazi-Stätten in Polen und den baltischen Staaten durchführen. Nachdem die litauischen Behörden am Mittwoch aber eine fünfjährige Einreisesperre für den Mann aussprachen, wird es für Irving allmählich eng, und das Projekt der Studienreise dürfte in weite Ferne rücken.
Die litauische Entscheidung basierte auf Informationen, die das Außenministerium in Vilnius zu Gesicht bekam. Das erklärte am Mittwoch eine Sprecherin der Migrationsbehörde, die dem Innenministerium unterstellt ist, der Nachrichtenagentur BNS. Auch der litauische Außenminister Linas Linkevicius bezog Stellung: «Die Verbreitung seiner Ideen, den Holocaust zu leugnen und Adolf Hitler zu loben ist in Litauen ein Verbrechen, und wir können deren Begehung nicht gestatten». Das Einreiseverbot soll bis zu 15. April 2024 in Kraft bleiben. – Irving hat öffentlich die Ermordung von Millionen von Juden in den Gaskammern des KZ Auschwitz geleugnet. Dafür wurde er 2006 in Österreich zu drei Jahren Haft verurteilt.
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David Irving
© tachles
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Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 25. April 2019
Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 25. April 2019