Hans Weißhaar
Franfkurt am Main (Weltexpresso) - Am Donnerstag, 23. Mai, wird das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland 70 Jahre alt. Um dieses Jubiläum zu feiern, werden in den kommenden Tagen in der Paulskirche gleich drei Veranstaltungen stattfinden. Im Zentrum des Programms stehen das Grundgesetz und seine Bedeutung für das Zusammenleben in unserer Gesellschaft.
Die Veranstalter stellten bei der Pressekonferenz am Dienstag, 21. Mai, die verschiedenen Formate vor. Oberbürgermeister Peter Feldmann begrüßte hierzu im Römer Roland Kaehlbrandt, Vorstand der Stiftung Polytechnische Gesellschaft, Kaija Landsberg, Geschäftsführerin der Hertie Stiftung und Claudia Wolff, Schulleiterin der Schillerschule.
Die Stadt Frankfurt begeht den Verfassungstag am 23. Mai alljährlich mit einer Veranstaltung. In diesem Jahr wird am Vorabend, also am Mittwoch, 22. Mai, ab 19.30 Uhr ein Festakt in der Paulskirche stattfinden, da am Jahrestag selbst die Stadtverordnetenversammlung tagt. Neben den Rednern auf dem Podium wird bei den Feierlichkeiten auch das Publikum zu Wort kommen. Passend zum demokratischen Grundgedanken hat die Stadt die Frankfurter Bürger im Vorfeld offen eingeladen. Nötig für die kostenfreie Teilnahme war lediglich eine Anmeldung. Diskutiert werden an diesem Abend die Themen Kunst-, Meinungs- und Religionsfreiheit.
Oberbürgermeister Feldmann betonte die Bedeutung der Paulskirche als Ort des Festakts: „Die Paulskirche ist einer der Demokratieorte in unserem Land, ihre Sanierung steht bevor. Wir wollen die Paulskirche zum Demokratiezentrum weiterentwickeln, doch wir warten den Umbau nicht ab. Wir machen selbst den Anfang, mit lebendigen Veranstaltungen, die das Thema Demokratie in den Mittelpunkt stellen.“ Es sei genau die richtige Zeit, die Wirkung des Grundgesetzes in die Breite der Gesellschaft und in die Zukunft zu tragen. „In Zeiten, in denen die offene Gesellschaft von Hetzern in Frage gestellt wird, müssen wir die Demokratie wetterfest machen und gegen Angriffe verteidigen“, sagte der Oberbürgermeister.
Am Donnerstag, 23. Mai, werden ab 10 Uhr die Festivitäten mit der Veranstaltung „70 Jahre Grundgesetz. Die Würde des Menschen ist unantastbar“ der Stiftung Polytechnische Gesellschaft und der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung fortgesetzt. An der Veranstaltung werden 600 Schüler aus Frankfurt teilnehmen. Das vielfältige Programm aus Expertengesprächen, Poetry Slam, einem Verfassungs-Quiz und Musik wurde auf Initiative der beiden Stiftungen von Frankfurter Jugendlichen vorbereitet. „Das Grundgesetz schülernah und lebendig zu vermitteln ist unser Anliegen - das gelingt am besten, wenn Jugendliche die Bühne übernehmen und Raum für ihre Sichtweisen, Fragen und Ideen erhalten“, erklärte Landsberg.
„Demokratie, Freiheit und Grundrechte sind Fundamente unseres Landes. Jede Generation muss sie sich neu erschließen. Deshalb haben sich Polytechnische Stiftung und Hertie-Stiftung für eine Jubiläumsveranstaltung mit über 600 Frankfurter Schülern zusammengetan. Dafür kann es keinen geeigneteren Ort geben als die Paulskirche, die Wiege der deutschen Demokratie“, sagte Kaehlbrandt, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Polytechnische Gesellschaft.
Auch am Freitag, 24. Mai, steht die Jugend im Mittelpunkt des Geschehens, denn dann wird um 10.30 Uhr in der Paulskirche das Grundgesetz an die Schüler der 9. Klasse der Schillerschule übergeben. „Die Besinnung auf die Grundpfeiler unserer Demokratie und die Würdigung unseres Grundgesetzes durch die feierliche Übergabe sind Ausdruck der großen Bedeutung, die das Grundgesetz als Symbol für Demokratie, Freiheit, Recht und Frieden in Deutschland, aber auch Europa hat. Wir können nicht früh genug damit anfangen, Jugendlichen den Wert dieser Privilegien, die, wie die jüngsten Ereignisse um Populisten und Demagogen zeigen, nicht selbstverständlich sind, zu vermitteln“, sagte Claudia Wolff, Schulleiterin des Gymnasiums.
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70 Jahre Grundgesetz (v.l.): Claudia Wolff, Schulleiterin der Schillerschule, Kaija Landsberg, Geschäftsführerin der Hertie-Stiftung, Roland Kaehlbrandt, Vorstandsvorsitzender der SPTG, OB Peter Feldmann, Flora Fülle und Mats Klein
© Stadt Frankfurt, Bernd Kammerer