Jacques Ungar
Tel Aviv (Weltexpresso) - Sicher erinnern sich noch Viele an die bewegende Szene im November 1995 als die damalige Teenagerin Noa Pelosoff-Rabin an der Beerdigung ihres ermordeten Grossvaters Itzhak Rabin einen Nachruf hielt, der niemanden gleichgültig lassen konnte. Heute, 24 Jahre später, will Noa Rothman, 42, das israelische Volk erneut aus seiner Gleichgültigkeit aufrütteln, hat sie sich doch entschlossen, erstmals in ihrem Leben in die aktive Politik zu gehen.
Sie will die Knessetwahlen vom 17. September an der Seite Ehud Baraks und in dessen neuen Partei möglichst erfolgreich bestehen. «Ich kenne aus nächster Nähe den Preis von Hass und Hetze», sagte sie. «Wir dürfen die Radikalisierung der israelischen Gesellschaft nicht akzeptieren. Das muss nicht unser Schicksal sein». Noa Rothman hatte, wie sie selber sagte, gelegentlich ihre Schwierigkeiten mit Ehud Barak gehabt. Jetzt sei es aber an der Zeit für entschlossene und mutige Leute, in den Vordergrund zu treten. Was hätte wohl Grossvater Rabin zum Beschluss seiner Enkelin gesagt?
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Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 3. Juli 2019