zu den Knessetwahlen
Jacques Ungar
Tel Aviv (Weltexpresso) - Kommt es wieder zu einem parlamentarischen Patt in Israel? Gemäss einer jüngsten Umfrage der israelischen Radiostation KAN würden der Likud und Blauweiss (Benny Gantz) bei den Wahlen vom 17. September je 30 Mandate erringen, während Ehud Baraks Demokratisches Israel mit fünf Sitzen den Sprung in die Knesset auf Anhieb schaffen würde.
Laut der Umfrage würde der Rechtsblock insgesamt auf 54 der total 120 Sitze kommen, ohne Liebermans «Israel Beiteinu», der sich nach den Wahlen vom April geweigert hatte, Netanyahus Koalition beizutreten. Das Resultat der Umfrage würde für den Likud einen Verlust von neun Sitzen gegenüber heute (inklusive der Fusion mit Finanzminister Kahlons Kulanu-Partei) bedeuten, während Blauweiss um fünf Sitze schlechter abschneiden würde, als bei den April-Wahlen. «Israel Beiteinu» dagegen würden von heute fünf auf neu Mandate zulegen, während die Vereinigung rechtsgerichteter Parteien (Peretz) sich mit vier Sitzen begnügen müsste.
Auf der linken Seite würde die Arbeitspartei einen Sitz dazugewinnen und mit sieben Mandaten zu Buche stehen. Die links-liberale Meretz würde gegenüber April sogar zwei Sitze mehr gewinnen und laut der Umfrage in der Knesset über sechs Mandate verfügen können. Das Vereinigte Torajudentum würde unverändert acht Sitze erringen, die orientalische Shas müsste mit total sieben Mandaten auf eines verzichten. Die «Neue Rechte» und «Zehut» (Feiglin), die im April beide auf der Strecke geblieben waren, würden laut der Umfrage dieser Woche im September mit je fünf Mandaten ins Parlament einziehen.
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Ein Blick in die Knesset - gemäss einer Umfrage wären Likud und Blauweiss bei Wahlen gleich auf
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Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 11. Juli 2019