Jacques Ungar
Tel Aviv (Weltexpresso) - Das Geschehen an der Grenze zwischen Israel und dem Gazastreifen macht keine Schlagzeilen mehr. Es wäre aber übertrieben, deswegen von einer beruhigten, normalisierten Lage zu sprechen.
So wurden am Wochenende bei den nun seit Monaten schon zur Routine gewordenen Konflikten zwischen den verfeindeten Seiten am Grenzzaun 97 Palästinenser bei Zusammenstössen mit IDF-Truppen verwundet. Das berichtete das palästinensische Gesundheitsministerium am Freitag. 49 der Verwundeten wurden von scharfer Munition de israelischen Soldaten getroffen. Unter den Verletzten befanden sich auch vier Krankenpfleger und zwei Journalisten. Letzte Woche wurden 55 Palästinenser bei Zusammenstössen am Zaun verletzt, 33 von ihnen durch scharfe Munition.
Die Proteste eskalierten, als zwei Raketen aus dem Gazastreifen gegen israelische Orte in Grenznähe abgefeuert wurden. Die Projektile landeten im offenen Gelände. Die Raketen waren abgefeuert worden, nachdem ein Hamas-Aktivist an der Grenze von den IDF erschossen worden war. In Abweichung des sonst üblichen Stillschweigens der israelischen Seite reagierten die IDF auf diesen Zwischenfall, der als «Missverständnis» bezeichnet wurde, was im Klartext einer Entschuldigung sehr nahegekommen ist.
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Die Konflikte an der Grenze zwischen Israel und dem Gazastreifen reissen nicht ab.
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Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 22. Juli 2019