
Klaus Hagert
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - „Jedem der Widerstandskämpfer des 20. Juli gebührt unser Respekt: Für ihre Entschlossenheit, ihre Opferbereitschaft und ihren Willen, den Krieg zu beenden, der nach dem gescheiterten Attentat noch viele Opfer forderte“, resümierte Oberbürgermeister Peter Feldmann am Samstag, 20. Juli, bei einer Gedenkveranstaltung in der Frankfurter Paulskirche. 75 Jahre nach dem Stauffenberg-Attentat hob er die Bedeutung des Widerstandes aller Frauen und Männer von 1933 bis 1945 hervor.

Stauffenberg flog im Glauben, dass sein Anschlag geglückt sei, zurück nach Berlin. Erst nach seiner Ankunft erfuhr er, dass Hitler überlebt hatte. Noch in der Nacht wurde Stauffenberg erschossen. Die Verfolgung durch die Gestapo zog hunderte weitere Verhaftungen und Hinrichtungen mutmaßlicher Attentäter oder vermeintlicher Mitwisser nach sich. Familienangehörige wurden in sogenannte „Sippenhaft“ genommen.

Abseits des 20. Juli war der Widerstand gegen das NS-Regime vielfältiger als viele annehmen: „Widerstand begann damals im Kleinen mit der Verweigerung des Hitlergrußes, mit der Produktion oder Verteilung von Flugblättern und setzte sich im Großen mit dem Verstecken von Verfolgten oder dem Planen eines demokratischen Deutschlands fort“, blickt Frankfurts Stadtoberhaupt zurück. Egal ob die Motive religiöser, politischer oder militärischer Natur gewesen seien – die damit verbundene Gefahr, gefoltert zu werden, in Gefangenschaft zu enden oder mit dem Leben zu bezahlen, sei ein ständiger Begleiter gewesen. „Allein das ist Grund genug, all denjenigen dankbar und aufrichtig zu gedenken, die sich tapfer erhoben und der Unfreiheit, der Diktatur und dem Hass entgegengestellt haben“, sagte Feldmann.
Für Gegenwart und Zukunft liege es in unser aller Hand, den rechten Tendenzen und hetzerischen Parolen zu trotzen: „Zu intervenieren und aufzustehen für unsere Demokratie – das fängt im Alltag an. Unsere Demokratie ist unsere Verpflichtung. Bewahren und verteidigen wir sie!“
Fotos:
Auf dem Weg zur Kranzniederlegung
Gastredner Thomas Karlauf bei der Gedenkveranstaltung zum 20. Juli in der Paulskirche
Oberbürgermeister Peter Feldmann bei der Gedenkveranstaltung zum 20. Juli in der Paulskirche
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