Jacques Ungar
Tel Aviv (Weltexpresso) - Die Juden seien die «Grundbesitzer des Landes Israel». Diese Ansicht vertrat in einem Interview mit Radio Israel Bezalel Smotrich, seines Zeichens Israels Transportminister und Führer der Nationalen Union. «Wer immer die Existenz des Staates Israel als einen jüdischen Staat leugnet», fuhr Smotrich fort, «hat keinen Platz hier, Punkt Schluss. Auch nicht in der Knesset.»
Die Juden seien die Grundeigentümer dieses Landes, das dem Jüdischen Volk seit Jahrtausenden gehöre. Zuvor schrieb der Minister auf Twitter, die Israel-Araber seien noch in Israel, «wenigstens jetzt noch, denn wir sind die grossartigsten Gastgeber seit den Zeiten unseres Vorvaters Abraham».
Trotz mehrfacher Fragen weigerte sich Smotrich, zu erläutern, was er mit seiner Äusserung praktisch meinte: die Durchsetzung von Massnahmen wie der Vertreibung oder der Aberkennung der israelischen Staatsbürgerschaft. «Ich will, dass die Führung der Israel-Araber sich endlich damit abfindet, dass es in Israel einen Jüdischen Staat gibt.» Und wer sich mit den schlimmsten der Feinde des Staates Israel identifiziere, könne nicht einer seiner Bestandteile sein, versicherte Smotrich. Er könne auch nicht von all seinem Fortschritt, von seiner Güte und seiner Fülle profitieren, den er allen Einwohnern des Landes offeriere, meinte er noch.
Dazu der arabische Knessetabgeordnete Ahmad Tibi: «Wie kann der Enkel eines Holocaustüberlebenden derart rassistisch sein? Besuch doch die Märtyrer-Gedenkstätte Yad Vashem.»
Dazu der arabische Knessetabgeordnete Ahmad Tibi: «Wie kann der Enkel eines Holocaustüberlebenden derart rassistisch sein? Besuch doch die Märtyrer-Gedenkstätte Yad Vashem.»