Redaktion tachles
Basel (Weltexpresso) - Die Internationale Judo-Föderation hat den Bann Irans von all ihren Wettkämpfen angeordnet, weil die Islamische Republik israelische Athleten boykottiert. Der Bann werde so lange in Kraft bleiben, bis die iranische Judo-Föderation klare Garantien gebe und beweise, dass sie die IJF-Statuten respektieren werde, wonach man akzeptiere, dass ihre Athleten gegen israelische Gegner antreten, sagte die Föderation in einer am Dienstag veröffentlichten Verlautbarung über ihren Beschluss.
Der Bann kommt neun Monate vor den Olympischen Sommerspielen von Tokio. Bereits letzten Monat hatte die Föderation Iran provisorisch suspendiert, nachdem der Fall des Judoka Saeid Mollaei untersucht worden war. Er hatte zu Protokoll gegeben, 2019 an der Judo-Weltmeisterschaft im August auf Anordnung mehrere Kämpfe absichtlich verloren, um nicht eggen den nachmaligen israelischen Goldmedaillengewinner Sagi Muki antreten zu müssen. Mollaei, der nach dem Match auf geheimen Wegen aus Tokio nach Deutschland geschmuggelt worden war, bestätigte, dass die iranischen Behörden und die iranische Judo-Föderation ihn angewiesen hatte, von der Teilnahme an Wettbewerben der genannten Art abzusehen – etwas, das schon seit Jahrzehnten verdächtigt worden war. In einer schriftlichen Verteidigungsschrift an die Internationale Judo-Föderation dementierte die iranische Judo-Föderation Mollaeis Behauptungen und sagte, er habe sie gemacht, um seinen Wechsel der Nationalität zu beschleunigen.
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Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 25. Oktober 2019
Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 25. Oktober 2019