Jacques Ungar
Tel Aviv (Weltexpresso) - Nachdem der israelischen Justizminister Amir Ohana (Likud) in der Nacht auf den Sonntag kurzfristig eine Anweisung herausgegeben hatte, gemäss welcher alle Gerichtstätigkeiten laut einem «Status der außergewöhnlichen Dringlichkeit» behandelt würden, ist der Beginn des Korruptionsprozess von Premier Netanyahu vom 17. März auf den 24. Mai verschoben worden.
Ohanas Dringlichkeitsanweisung wird 24 Stunden lang in Kraft bleiben und dürfte dann immer wieder verlängert werden. Alle nicht dringlichen Gerichtssitzungen, ausgenommen Kautionsverhandlungen und Hearing des Obersten Gerichtshofs, sind gemäss der Order verschoben. Gegner von Premier Netanyahu und seiner Lobby sehen hinter dem Ganzen einen nicht ganz astreinen Trick, möglicherweise im Bestreben, die ganzen Anklagen gegen den jetzt «dank» der Corona-Krise auf einem publizistischen Hoch schwimmenden Netanyahu allmählich dem Vergessen preiszugeben.
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Der Beginn des Korruptionsprozesses von Premier Netanyahu wurde vom 17. März auf den 24. Mai verschoben
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Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 16. März 2020
Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 16. März 2020