Bildschirmfoto 2020 03 28 um 19.52.39Die Zahlen vom Samstag aus Land (Bild links) und Welt

Redaktion

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Wie immer ist es schwierig, die genauen Zahlen weiterzutragen, denn immer mehr stellt sich heraus, daß die Datenlage doch sehr ungesichert ist, denn es sind einfach nicht alle Infizierten erfaßt, sondern nur die, bei denen Corona nachgewiesen wurde. 

Zusammenfassung der aktuellen Lage

 Insgesamt wurden in Deutschland 48.582 laborbestätigte COVID-19-Fälle an das RKI übermittelt, darunter 325 Todesfälle in Zusammenhang mit COVID-19-Erkrankungen.

 Bezogen auf die Einwohnerzahl (Fälle pro 100.000 Einwohner) wurden die höchsten Inzidenzen aus Hamburg (96), Baden-Württemberg (88) und Bayern (85) übermittelt.

 Die meisten COVID-19-Fälle sind zwischen 35 und 59 Jahre alt. Männer sind mit 53% aller Fälle etwas häufiger betroffen als Frauen (47%).

 87% der Todesfälle sind 70 Jahre oder älter.

 Seit 23.03.2020 gilt ein bundesweites Versammlungsverbot: Versammlungen von mehr als zwei Personen sind mit wenigen Ausnahmen grundsätzlich verboten. Davon ausgenommen sind Familien und Personen, die in einem Haushalt leben. Zudem mussten Restaurants und Betriebe für die Körperpflege unverzüglich schließen.

 Mit In-Kraft-Treten des Gesetzes zum Schutz der Bevölkerung bei einer epidemischen Lage von nationaler Tragweite erhält der Bund zusätzliche Kompetenzen zur Epidemie-Bekämpfung.


Epidemiologische Lage in Deutschland
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Zeitlicher Verlauf

Der Erkrankungsbeginn der COVID-19-Fälle liegt zwischen dem 23.01.2020 und dem 27.03.2020. Bei 19.873 Fällen ist der Erkrankungsbeginn nicht bekannt bzw. diese Fälle sind nicht symptomatisch erkrankt und es wird daher das Meldedatum angezeigt.


Demografische Verteilung

Von den Fällen mit Angabe zum Geschlecht sind 25.814 männlich (53%) und 22.595 weiblich (47%). Insgesamt sind von den Fällen 343 Kinder unter 5 Jahren, 971 Kinder im Alter von 5 bis 14 Jahren, 36.537 Personen im Alter von 15 bis 59 Jahren und 10.587 Personen in der Altersgruppe ab 60 Jahre (s. Abb. 5). Bei 144 Personen ist das Alter unbekannt. Der Altersmedian liegt bei 48 Jahren.

Epidemiologische Lage in Deutschland (Datenstand 28.03.2020, 0:00 Uhr) Geografische Verteilung der Fälle Es wurden 48.582 labordiagnostisch bestätigte COVID-19-Fälle an das Robert Koch-Institut übermittelt (s. Tab. 1 und Abb. 1).


Klinische Aspekte

Für 35.011 übermittelte Fälle liegen klinische Informationen vor; davon wurde für 1.062 Fälle angegeben, dass keine für COVID-19 bedeutsamen Symptome bestanden. Häufig genannte Manifestationen waren Husten (18.768; 54%), Fieber (14.566; 42%) und Schnupfen (8.065; 23%). Für 626 Fälle (2%) ist bekannt, dass sie eine Pneumonie entwickelt haben. Eine Hospitalisierung wurde bei 3.906 (11%) der 35.346 übermittelten COVID-19-Fälle mit diesbezüglichen Angaben angegeben.

Geschätzte 9.600 Personen sind von ihrer COVID-19-Infektion genesen. Bewertet wurden Fälle mit bekanntem Erkrankungsbeginn bis zum 14.03.2020, die weder eine Pneumonie hatten noch unter Dyspnoe litten, die nicht hospitalisiert werden mussten oder die bereits aus dem Krankenhaus entlassen wurden und die nicht verstorben sind. Einbezogen in die Schätzung wurden nur solche Fälle mit Angaben für die verwendeten Kriterien Erkrankungsdatum, Symptomatik, Hospitalisierungsstatus, Verstorbenenstatus.

Seit dem 09.03.2020 sind 325 Personen in Deutschland im Zusammenhang mit einer COVID-19- Erkrankung verstorben. Es handelt sich um 214 Männer und 110 Frauen. Der Altersmedian liegt bei 82 Jahren, die Spanne zwischen 28 und 100 Jahren. Von den Todesfällen waren 283 (87%) Personen 70 Jahre und älter (jedoch nur 10% aller Fälle). Eine 28-jährige Frau mit schweren Vorerkrankungen ist in Bayern verstorben.


Hinweise zur Datenerfassung und -bewertung

Im Lagebericht werden die bundesweit einheitlich erfassten und an das RKI übermittelten Daten zu bestätigten COVID-19-Fällen dargestellt. COVID-19-Verdachtsfälle und -Erkrankungen sowie Nachweise von SARS-CoV-2 werden gemäß Infektionsschutzgesetz an das zuständige Gesundheitsamt gemeldet. Die Gesundheitsämter ermitteln ggf. zusätzliche Informationen, bewerten den Fall und leiten die notwendigen Infektionsschutzmaßnahmen ein. Die Daten werden spätestens am nächsten Arbeitstag vom Gesundheitsamt elektronisch an die zuständige Landesbehörde und von dort an das RKI übermittelt. Am RKI werden sie mittels weitgehend automatisierter Algorithmen validiert.

Es werden nur Fälle veröffentlicht, bei denen eine labordiagnostische Bestätigung unabhängig vom klinischen Bild vorliegt. Die Daten werden am RKI einmal täglich jeweils um 0:00 Uhr aktualisiert. Durch die Dateneingabe und Datenübermittlung entsteht von dem Zeitpunkt des Bekanntwerdens des Falls bis zur Veröffentlichung durch das RKI ein Zeitverzug, sodass es Abweichungen hinsichtlich der Fallzahlen zu anderen Quellen geben kann.


Risikobewertung durch das RKI

Es handelt sich weltweit und in Deutschland um eine sehr dynamische und ernst zu nehmende Situation. Bei einem Teil der Fälle sind die Krankheitsverläufe schwer, auch tödliche Krankheitsverläufe kommen vor. Die Zahl der Fälle in Deutschland steigt weiter an. Die Gefährdung für die Gesundheit der Bevölkerung in Deutschland wird derzeit insgesamt als hoch eingeschätzt, für Risikogruppen als sehr hoch. Die Wahrscheinlichkeit für schwere Krankheitsverläufe nimmt mit zunehmendem Alter und bestehenden Vorerkrankungen zu. Diese Gefährdung variiert von Region zu Region. Die Belastung des Gesundheitswesens hängt maßgeblich von der regionalen Verbreitung der Infektion, den vorhandenen Kapazitäten und den eingeleiteten Gegenmaßnahmen (Isolierung, Quarantäne, soziale Distanzierung) ab und kann örtlich sehr hoch sein. Diese Einschätzung kann sich kurzfristig durch neue Erkenntnisse ändern. Empfehlungen



Foto:
COVID-19 (Coronavirus SARS-CoV-2)
© Robert Koch Institut

Info:
Quelle: Robert Koch Institut RKI