Redaktion tachles
New York (Weltexpresso) - Kunstkenner sowie das Jüdische Museum in New York haben vermeldet, dass Maurice Berger an einer Covid-19-Infektion gestorben sei. In seinen Fotoausstellungen beschäftigte sich der Kunsthistoriker und Kurator zu einem großen Teil mit weißen Menschen in der Kunstwelt.
In seiner Kolumne «Race Stories» der «New York Times» überlegte er, wie die von der Kamera gemachten Bilder in politische Zusammenhänge eingebunden werden können. «Ich bin sehr daran interessiert, über Dinge zu schreiben, über die normalerweise nicht geschrieben werden würde».
Berger wollte mit seinen Arbeiten eine Stimme gegen Rassismus sein. «Als Jude habe ich den Antisemitismus kennen gelernt. Als Schwuler habe ich Homophobie gekannt», schrieb Berger 2017 in der «New York Times». «Aber keiner von beiden schien so unerbittlich zu sein wie der Rassismus.
Geboren 1956 in der Lower East Side von New York, wuchs Berger in einer Sozialwohnungsviertel («Projects») auf, das hauptsächlich von Afroamerikanern und Puerto-Ricanern bewohnt wurde. Obwohl er manchmal gehänselt wurde, weil er arm war, erlebte er dort kaum Diskriminierung weil er Jude war. Er sah jedoch, dass afroamerikanische Kinder anders behandelt wurden als er und seine anderen weißen Schulkameraden. In den renommiertesten Häusern und Magazinen der Welt hat er bis zuletzt seine Stimme gegen Rassismus erhoben.
Foto:
Maurice Berger ist an Covid-19 verstorben
© tachles
Info:
Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 30. März 2020
Foto:
Maurice Berger ist an Covid-19 verstorben
© tachles
Info:
Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 30. März 2020