Redaktion tachles
Tel Aviv (Weltexpresso) - SONNTAG, 19. April 2020.21.50 Uhr Der LiveTicker+++ berichtet laufend über Entwicklungen rund um das Coronavirus aus der jüdischen Schweiz und darüber hinaus.
Fortschritt bei Suche nach Impfstoff
Die Arbeit, die sein Labor derzeit an der Corona-Familie von Viren durchführe, sei schon «zwei Drittel des Weges» durch den Prozess der Entwicklung eines Impfstoffs für Covid-19 hindurch. Das erklärte am Sonntag Nachmittag gegenüber der «Jerusalem Post» Professor Jonathan Gershoni von der Schule für Molekular-Zellbiologie und Biotechnologie der Tel Aviv Universität (TAU). Prof. Gershoni, der kürzlich vom United States Patent and Trademark Office (USPTO) ein Patent erhalten hat für sein Impfmuster für den Coronavirus, nachdem er die Familie der Viren während 15 Jahren studiert hatte, erklärte, dass der Impfstoff beabsichtige, das Reizempfänger-Bindemotiv (RBM) ins Visier zu nehmen.
Dabei handelt es sich um einen kritischen Schwachpunkt, der dem Virus gestattet, sich festzumachen und eine Zielzelle zu attackieren. Das RBM benutzt viele verschiedene Proteine zur Replizierung und um in Zellen einzudringen. Das «Spitzen-Protein» jedoch sei das grösste Oberflächen-Protein, denn es benutzt, um sich an einen Reizempfänger zu binden – ein anderes Protein, das laut der TAU wie ein richtungsweisender Pfad in eine menschliche Zelle handelt. Die Idee ist, wie Gershoni der «Post» gegenüber sagte, die Rekreierung des RBM eines Covid-19-Virus und es als Impfstoff zu benutzen. «Man würde eine kleine Sequenz von 50 amino-acid injizieren, die unserem Immunsystem erlauben würde, sich auf es zu konzentrieren und Antikörper zu schaffen, die direkt den Virus als seinen schwachen Punkt ins Visier nehmen».
Infolge der Grösse des RBM, das eine höchst komplexe dreidimensionale Struktur ist von einer Länge von nur 50 amino-acids, wäre es jedoch sehr herausfordernd, es funktionell zu rekonstruieren. «Je kleiner das Ziel und der Fokus der Attacke sind, umso grösser ist die Wirksamkeit des Impfstoffes», sagte Gershoni. «Das Virus ergreift weitreichende Massnahmen, um sein RBM vom menschlichen Immunsystem zu verbergen. Der beste Weg aber, um ‚den Krieg zu gewinnen‘, wäre die Entwicklung eines Impfstoffs, der spezifisch den RBM des Virus ins Visier nimmt». – Gershoni nennt seine Arbeit einen Prozess von mehreren Schritten. «Ich würde sagen, wir haben zwei Drittel des Weges hinter uns», meinte er sachlich-optimistisch. Sollte seine Arbeit erfolgreich sein, würde Prof. Gershoni in der Lage sein, ein funktionales RBM zu isolieren und zu rekonstruieren. Das wiederum würde der Industrie gestatten, es «in einen Impfstoff zu inkorporieren, der von einer pharmazeutischen Firma produziert werden würde. Die Entwicklung eines solchen RBM-basierten Impfstoffs sollte einige Monate beanspruchen. Die dann zwangsweise folgenden klinischen Tests würden bis zu einem Jahr beanspruchen – aber auch Rom entstand ja nicht über Nacht. JU
9.05 Uhr
Verschiedene Kennziffern sind rückläufig
Die kontrollierten Erleichterungen der Restriktionen im Zusammenhang mit der Coronavirus-Krise, die nach einer Marathonsitzung der Regierung am Sonntagmorgen bekanntgegeben worden sind, wurden vor dem Hintergrund von 13265 offiziell Corona-diagnostizierten Patienten beschlossen. Experten weisen darauf hin, dass die Verbreitung abzuflachen beginnt. Bis Sonntagmorgen registrierte man in Israel 167 Todesfälle und 164 Patienten, die sich in kritischem Zustand befinden. 113 von ihnen mussten intubiert werden. Diese Zahl bedeutet ein Rückgang um 7,4 Prozent gegenüber dem Vortag, und der Rückgang der ernsthaft erkrankten Patienten beträgt gegenüber Freitag 2,4 Prozent. Bereits im Vergleich zum Donnerstag wurde ein Rückgang von 8,6 Prozent registriert. Die Regierung unterstrich die Pflicht das Maskentragens im öffentlichen Bereich und führte Geldstrafen für die Nichtbeachtung der Vorschrift ein. Regierungschef Netanyahu fasste nach Ende der Sitzung am Sonntagmorgen die Situation wie folgt zusammen: «Wenn die Infektionsrate weiter langsamer wird und die Zahl der Schwerkranken sich weiter stabilisiert, wird es weitere Erleichterungen geben. Wenn nicht, werden wir zusätzliche harsche Massnahmen ergreifen». JU
9.00 Uhr
Kriegsveteran mobilisiert Millionen
Captain Tom Moore, ein 99-jähriger britischer Veteran des Zweiten Weltkrieges, der mit 100 Runden in seinem Garten umgerechnet über 29 Millionen Dollar für den Gesundheitsdienst erlaufen hat, wird nächste Woche Ehrengast bei der Eröffnung eines neuen Feld-Krankenhauses in Harrogate in Nordengland sein. Das Krankenhaus ist errichtet worden, um die Folgen des Coronavirus-Ausbruchs lindern zu helfen. Moore, der für seine Leistung wegen einer gebrochenen Hüfte einen Gehrahmen benutzte, hatte sich zum Ziel gesetzt, vor seinem 100. Geburtstag am 30. April die 25 Meter rund um seinen Garten 100 Mal zu bewältigen. Ursprünglich wollte er damit nur 1000 Pfund mobilisieren, doch sein Projekt fand weltweit eine derartig grosse Beachtung, dass sein Garten in Bedfordshire in Zentralengland nicht mehr aus den Medien herauskam. Moore ist jetzt sogar Kandidat für den Titel «Sportspersönlichkeit des Jahres» zu werden, und Prinz William, der Enkel der Königin, hat ihn als «absolute Legende» bezeichnet. TA
Foto:
© tachles
Info:
Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 19. April 2020
Infolge der Grösse des RBM, das eine höchst komplexe dreidimensionale Struktur ist von einer Länge von nur 50 amino-acids, wäre es jedoch sehr herausfordernd, es funktionell zu rekonstruieren. «Je kleiner das Ziel und der Fokus der Attacke sind, umso grösser ist die Wirksamkeit des Impfstoffes», sagte Gershoni. «Das Virus ergreift weitreichende Massnahmen, um sein RBM vom menschlichen Immunsystem zu verbergen. Der beste Weg aber, um ‚den Krieg zu gewinnen‘, wäre die Entwicklung eines Impfstoffs, der spezifisch den RBM des Virus ins Visier nimmt». – Gershoni nennt seine Arbeit einen Prozess von mehreren Schritten. «Ich würde sagen, wir haben zwei Drittel des Weges hinter uns», meinte er sachlich-optimistisch. Sollte seine Arbeit erfolgreich sein, würde Prof. Gershoni in der Lage sein, ein funktionales RBM zu isolieren und zu rekonstruieren. Das wiederum würde der Industrie gestatten, es «in einen Impfstoff zu inkorporieren, der von einer pharmazeutischen Firma produziert werden würde. Die Entwicklung eines solchen RBM-basierten Impfstoffs sollte einige Monate beanspruchen. Die dann zwangsweise folgenden klinischen Tests würden bis zu einem Jahr beanspruchen – aber auch Rom entstand ja nicht über Nacht. JU
9.05 Uhr
Verschiedene Kennziffern sind rückläufig
Die kontrollierten Erleichterungen der Restriktionen im Zusammenhang mit der Coronavirus-Krise, die nach einer Marathonsitzung der Regierung am Sonntagmorgen bekanntgegeben worden sind, wurden vor dem Hintergrund von 13265 offiziell Corona-diagnostizierten Patienten beschlossen. Experten weisen darauf hin, dass die Verbreitung abzuflachen beginnt. Bis Sonntagmorgen registrierte man in Israel 167 Todesfälle und 164 Patienten, die sich in kritischem Zustand befinden. 113 von ihnen mussten intubiert werden. Diese Zahl bedeutet ein Rückgang um 7,4 Prozent gegenüber dem Vortag, und der Rückgang der ernsthaft erkrankten Patienten beträgt gegenüber Freitag 2,4 Prozent. Bereits im Vergleich zum Donnerstag wurde ein Rückgang von 8,6 Prozent registriert. Die Regierung unterstrich die Pflicht das Maskentragens im öffentlichen Bereich und führte Geldstrafen für die Nichtbeachtung der Vorschrift ein. Regierungschef Netanyahu fasste nach Ende der Sitzung am Sonntagmorgen die Situation wie folgt zusammen: «Wenn die Infektionsrate weiter langsamer wird und die Zahl der Schwerkranken sich weiter stabilisiert, wird es weitere Erleichterungen geben. Wenn nicht, werden wir zusätzliche harsche Massnahmen ergreifen». JU
9.00 Uhr
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Captain Tom Moore, ein 99-jähriger britischer Veteran des Zweiten Weltkrieges, der mit 100 Runden in seinem Garten umgerechnet über 29 Millionen Dollar für den Gesundheitsdienst erlaufen hat, wird nächste Woche Ehrengast bei der Eröffnung eines neuen Feld-Krankenhauses in Harrogate in Nordengland sein. Das Krankenhaus ist errichtet worden, um die Folgen des Coronavirus-Ausbruchs lindern zu helfen. Moore, der für seine Leistung wegen einer gebrochenen Hüfte einen Gehrahmen benutzte, hatte sich zum Ziel gesetzt, vor seinem 100. Geburtstag am 30. April die 25 Meter rund um seinen Garten 100 Mal zu bewältigen. Ursprünglich wollte er damit nur 1000 Pfund mobilisieren, doch sein Projekt fand weltweit eine derartig grosse Beachtung, dass sein Garten in Bedfordshire in Zentralengland nicht mehr aus den Medien herauskam. Moore ist jetzt sogar Kandidat für den Titel «Sportspersönlichkeit des Jahres» zu werden, und Prinz William, der Enkel der Königin, hat ihn als «absolute Legende» bezeichnet. TA
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Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 19. April 2020