WELT Corona-Update
Hamburg (Weltexpresso) - „Wir sind nicht in Sicherheit mit dieser neuen Phase.“ Das sagte am Donnerstagvormittag Lars Schaade, Vize-Chef des Robert-Koch-Instituts. Die Pandemie sei nicht zu Ende, es gebe keinen Grund für eine Entwarnung: „Das kann noch Monate dauern.“ Keine Entwarnung also, trotz anstehender Lockerungen. Und was beschließt man in so einer Situation? Richtig, die Beendigung der regelmäßigen Briefings zur Virenlage – die werde es ab kommender Woche nur noch anlassbezogen geben, so Schaade. Und tschüss, viel Spaß in der „neuen Phase“, Ihr macht das schon.
Was unsere Wissenschafts-Ressortleiterin Dr. Pia Heinemann von der Entscheidung des RKI hält, können Sie hier lesen. Vielleicht wird es den RKI-Briefings ja ähnlich gehen wie denen von Donald Trump, die der US-Präsident zunächst nicht mehr weiterführen wollte, dann aber doch beibehielt. Ein Schicksal, ganz ähnlich dem der US-Corona-Taskforce – nachdem es Anfang der Woche geheißen hatte, sie werde aufgelöst, wurde jetzt auch diese Ankündigung wieder kassiert.
Konstant bleiben in den Staaten zurzeit vor allem die Angriffe der Regierung gegen China – das Land sei schuld an der Pandemie, die für die USA schlimmer sei als beispielsweise der japanische Überfall auf Pearl Harbor, der die Vereinigten Staaten 1941 zum Eingriff in den Zweiten Weltkrieg bewegte, so Trump.
Zur Erinnerung: Das ist die Schlacht, deren Schauplatz Trump vor einiger Zeit noch besucht hat. Laut "Washington Post" soll er dabei einen seiner Begleiter gefragt haben: „Hey John, worum geht's hier? Was besichtigen wir gerade?“
Was sonst noch in Europa und der Welt passiert ist, haben wir wieder für sie zusammengefasst.
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Die Lage in Deutschland
Die Fußball-Bundesliga steht kurz vor ihrer Saison-Fortsetzung. Am 16. Mai sollen die Vereine der zwei höchsten Spielklassen den Betrieb wieder aufnehmen, auch der Spielplan steht bereits. Das Konzept, das es den Sportlern erlaubt weiterzukicken, sieht die Deutsche-Fußball-Liga nun auch als „Blaupause“ für andere Mannschaftssportarten – und sogar für Kulturveranstaltungen im Theater oder mit Orchester.
Die DFL sei bereit, ihre Erfahrungen mit der Wissenschaft, Verbänden und anderen Branchen zu teilen, sagte Geschäftsführer Christian Seifert.
Unter Musikern kursieren unterdessen bereits eigene Ideen, wie man den Weg zurück zu einer Wiederaufnahme des Kulturbetriebs im Land ebnen könnte. So haben die Bamberger Symphoniker Luftströme gemessen, die beim Spielen von Blasinstrumenten entstehen. Bisherige Erkenntnis: Es verteilen sich dabei kaum Tröpfchen, die Viren übertragen könnten. „Wir vermuten, dass das Spielen eines Blasinstruments kaum Aerosole freisetzt, da bei der Tonerzeugung ja lediglich die Luftsäule im Instrument zum Schwingen angeregt wird“, erklärte Intendant Marcus Axt.
Dazu haben Wissenschaftler der Berliner Charité Bedingungen für eine Wiederaufnahme des Spielbetriebes von Orchestern definiert. Vier Forscher analysierten die Auswirkungen der verschiedenen Instrumente und geben unterschiedliche Abstände vor: Bei den Streichern sollen die Stühle 1,5 Meter voneinander entfernt stehen, für die Bläser werden zwei Meter empfohlen. Die Blechbläser sollen zudem mit einem Plexiglasschutz abgeschirmt werden. Die Situation für Konzertbesucher dagegen wurde nicht analysiert.
Stefan Willich, Direktor des Instituts für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitsökonomie an der Charité, sagte: „Mit dieser Stellungnahme werden wichtige Grundlagen für den Proben- und Konzertbetrieb der Orchester geschaffen.“
Düstere Meldungen kommen dagegen aus der Industrie. Die deutschen Betriebe erwarten einen noch nie dagewesenen Einbruch ihrer Produktion. Das entsprechende Ifo-Barometer für die kommenden drei Monate stürzte im April auf minus 51,4 Punkte, von minus 21,4 im März. Das ist der tiefste Punkt seit der Wiedervereinigung. „Das Tal der Produktion wird immer tiefer“, sagt Ifo-Experte Klaus Wohlrabe.
Die Lage in Europa
Die Notenbank in London stellt sich auf die tiefste Rezession in ihrer 325-jährigen Geschichte ein. „Die beispiellose Lage bedingt, dass der Ausblick für die britische und auch die Weltwirtschaft ungewöhnlich unsicher ist“, warnten die Währungshüter. In einem Plausibilitäts-Szenario erwartet die Notenbank für 2020 einen Einbruch der Wirtschaft um 14 Prozent. 2021 soll es dann wieder um 15 Prozent nach oben gehen.
Premierminister Boris Johnson gerät währenddessen mit seinen Plänen für eine Lockerung der Ausgangsbeschränkungen in der Coronakrise zunehmend in die Kritik. Er hatte angekündigt, das weitere Vorgehen der Regierung am Sonntag bekanntzugeben. Erste Lockerungen könnten demnach schon ab Montag gelten.
Eine Lockerung müsse aber auch mit den Landesteilen abgestimmt werden, sagte der Fraktionschef der Schottischen Nationalpartei SNP im Unterhaus, Ian Blackford, am Donnerstag im BBC-Interview. Weder er noch Schottlands Regierungschefin Nicola Sturgeon seien informiert worden, was Johnson überhaupt plane. Großbritannien ist mit mehr als 30.000 Toten das am schlimmsten von der Pandemie betroffene Land in Europa.
Auch Russland plant Lockerungen – ab dem 12. Mai sollen erste Beschränkungen aufgeweicht werden. Da kommt die Aussage des Moskauer Bürgermeisters ungelegen, laut der es in der Hauptstadt wohl dreimal so viele Infektionen gab wie in den offiziellen Statistiken angegeben. Rund 300.000 Menschen hätten sich insgesamt mit dem Coronavirus angesteckt, sagte Sergej Sobjanin der Nachrichtenagentur Tass zufolge. Dazu hat Russland als Ganzes mit 11.231 Neuinfektionen an einem Tag einen neuen Höchstwert bei dieser Kennzahl erreicht.
Das Virus trifft aber nicht nur Infizierte: Die Gewalt gegen Frauen in Russland hat sich nach Angaben der Menschenrechtsbeauftragten der Regierung wegen der Corona-Ausgangssperren mehr als verdoppelt. Im April hätten die Anlaufstellen mehr als 13.000 Beschwerden über häusliche Gewalt registriert. Im März seien es noch 6054 gewesen. Allerdings hat dieses Problem nicht nur Russland. Die Vereinten Nationen hatten zuletzt eine weltweite Zunahme der Gewalt gegen Frauen in der Corona-Krise beklagt.
Die Lage in der Welt
Der Schuldzuweisungsstreit zwischen den USA und China geht in die nächste Runde. Jetzt bezichtigt Peking US-Außenminister Mike Pompeo offen der Lüge. Pompeo und US-Präsident Donald Trump hatten von Belegen für einen Ursprung des Virus in einem Labor in China gesprochen, ohne Details vorzulegen.
Eine chinesische Regierungssprecherin zeigte sich nun verwundert, dass Pompeo als Ausgangspunkt ein Labor in Wuhan ausgemacht habe, wo darüber doch sogar unter Wissenschaftlern keine Einigkeit herrsche. Pompeo widerspreche sich bei dieser Frage selbst. „Der Grund, warum er sich selbst widerspricht ist, dass er immer eine Lüge erfindet, um eine andere Lüge zu verbergen.“
Ein hochkarätiger Berater Trumps dagegen sorgt sich vor allem um die Folgen des Virus. BlackRock-CEO Larry Finks Warnung im kleinen Kreis war deutlich: So schlecht es in den letzten Wochen für Corporate America auch gewesen sein mag – es kommt wahrscheinlich noch schlimmer. Massenpleiten, leere Flugzeuge, zurückhaltende Konsumenten und Steuererhöhungen waren Teil einer Vision, die der Chef des größten Vermögensverwalters der Welt bei einer Telefonkonferenz in dieser Woche skizzierte.
Die wirtschaftlichen Folgen der Krise beschäftigen naturgemäß auch die Welttourismusorganisation UNWTO. Diese rechnet für 2020 mit einem Rückgang der Touristenzahl um 60 bis 80 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Weltweit sei wegen der Coronavirus-Pandemie bereits im ersten Quartal die Zahl der Touristen um 22 Prozent gefallen, teilte die Organisation der Vereinten Nationen mit. Wegen der von vielen Ländern verhängten Reisebeschränkungen habe allein im März der Rückgang 57 Prozent betragen. Millionen Menschen liefen Gefahr, ihre Arbeitsplätze in der Branche zu verlieren.
Die Lage an den Börsen
Die Anleger am deutschen Aktienmarkt haben am Donnerstag wieder etwas Mut gefasst: Auf die Verluste zur Wochenmitte folgten nun Erholungsgewinne. Der deutsche Leitindex Dax schloss 1,44 Prozent höher bei 10.759,27 Punkten. Dass nach den jüngsten Entspannungssignalen in der Corona-Pandemie zunehmend mehr Staaten in Europa Lockerungen prüfen, gab den Investoren Hoffnung.
Der MDax zog um 2,86 Prozent auf 23.742,94 Punkte an. Im Index der mittelgroßen Werte hatten im Handelsverlauf die Anteilscheine von gleich vier Unternehmen Höchststände erreicht.
Und was Hoffnung macht ...
Gute Neuigkeiten – in Anbetracht der Umstände – kommen aus Spanien. Das stark vom Virus betroffene Land hat seinen Abwärtstrend bei der Zahl der Toten aufrechterhalten. Die Gesundheitsbehörden des Landes meldeten am Donnerstag rund 200 neue Corona-Todesfälle. Damit stieg die gesamte Zahl auf etwas mehr als 26.000. Im April gab es täglich mehr als 900 Tote.
Das spanische Militär will zudem ab sofort auch UV-Strahlung im Kampf gegen das Virus einsetzen. Mittels eines in Deutschland produzierten Roboters namens tEODor, der eigentlich für Entschärfungsaufgaben entwickelt wurde, sollte am Donnerstag zunächst die Universitätsklinik von Valencia mit ultraviolettem Licht desinfiziert werden, wie spanische Medien unter Berufung auf die Streitkräfte berichteten.
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Konstant bleiben in den Staaten zurzeit vor allem die Angriffe der Regierung gegen China – das Land sei schuld an der Pandemie, die für die USA schlimmer sei als beispielsweise der japanische Überfall auf Pearl Harbor, der die Vereinigten Staaten 1941 zum Eingriff in den Zweiten Weltkrieg bewegte, so Trump.
Zur Erinnerung: Das ist die Schlacht, deren Schauplatz Trump vor einiger Zeit noch besucht hat. Laut "Washington Post" soll er dabei einen seiner Begleiter gefragt haben: „Hey John, worum geht's hier? Was besichtigen wir gerade?“
Was sonst noch in Europa und der Welt passiert ist, haben wir wieder für sie zusammengefasst.
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Die Lage in Deutschland
Die Fußball-Bundesliga steht kurz vor ihrer Saison-Fortsetzung. Am 16. Mai sollen die Vereine der zwei höchsten Spielklassen den Betrieb wieder aufnehmen, auch der Spielplan steht bereits. Das Konzept, das es den Sportlern erlaubt weiterzukicken, sieht die Deutsche-Fußball-Liga nun auch als „Blaupause“ für andere Mannschaftssportarten – und sogar für Kulturveranstaltungen im Theater oder mit Orchester.
Die DFL sei bereit, ihre Erfahrungen mit der Wissenschaft, Verbänden und anderen Branchen zu teilen, sagte Geschäftsführer Christian Seifert.
Unter Musikern kursieren unterdessen bereits eigene Ideen, wie man den Weg zurück zu einer Wiederaufnahme des Kulturbetriebs im Land ebnen könnte. So haben die Bamberger Symphoniker Luftströme gemessen, die beim Spielen von Blasinstrumenten entstehen. Bisherige Erkenntnis: Es verteilen sich dabei kaum Tröpfchen, die Viren übertragen könnten. „Wir vermuten, dass das Spielen eines Blasinstruments kaum Aerosole freisetzt, da bei der Tonerzeugung ja lediglich die Luftsäule im Instrument zum Schwingen angeregt wird“, erklärte Intendant Marcus Axt.
Dazu haben Wissenschaftler der Berliner Charité Bedingungen für eine Wiederaufnahme des Spielbetriebes von Orchestern definiert. Vier Forscher analysierten die Auswirkungen der verschiedenen Instrumente und geben unterschiedliche Abstände vor: Bei den Streichern sollen die Stühle 1,5 Meter voneinander entfernt stehen, für die Bläser werden zwei Meter empfohlen. Die Blechbläser sollen zudem mit einem Plexiglasschutz abgeschirmt werden. Die Situation für Konzertbesucher dagegen wurde nicht analysiert.
Stefan Willich, Direktor des Instituts für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitsökonomie an der Charité, sagte: „Mit dieser Stellungnahme werden wichtige Grundlagen für den Proben- und Konzertbetrieb der Orchester geschaffen.“
Düstere Meldungen kommen dagegen aus der Industrie. Die deutschen Betriebe erwarten einen noch nie dagewesenen Einbruch ihrer Produktion. Das entsprechende Ifo-Barometer für die kommenden drei Monate stürzte im April auf minus 51,4 Punkte, von minus 21,4 im März. Das ist der tiefste Punkt seit der Wiedervereinigung. „Das Tal der Produktion wird immer tiefer“, sagt Ifo-Experte Klaus Wohlrabe.
Die Lage in Europa
Die Notenbank in London stellt sich auf die tiefste Rezession in ihrer 325-jährigen Geschichte ein. „Die beispiellose Lage bedingt, dass der Ausblick für die britische und auch die Weltwirtschaft ungewöhnlich unsicher ist“, warnten die Währungshüter. In einem Plausibilitäts-Szenario erwartet die Notenbank für 2020 einen Einbruch der Wirtschaft um 14 Prozent. 2021 soll es dann wieder um 15 Prozent nach oben gehen.
Premierminister Boris Johnson gerät währenddessen mit seinen Plänen für eine Lockerung der Ausgangsbeschränkungen in der Coronakrise zunehmend in die Kritik. Er hatte angekündigt, das weitere Vorgehen der Regierung am Sonntag bekanntzugeben. Erste Lockerungen könnten demnach schon ab Montag gelten.
Eine Lockerung müsse aber auch mit den Landesteilen abgestimmt werden, sagte der Fraktionschef der Schottischen Nationalpartei SNP im Unterhaus, Ian Blackford, am Donnerstag im BBC-Interview. Weder er noch Schottlands Regierungschefin Nicola Sturgeon seien informiert worden, was Johnson überhaupt plane. Großbritannien ist mit mehr als 30.000 Toten das am schlimmsten von der Pandemie betroffene Land in Europa.
Auch Russland plant Lockerungen – ab dem 12. Mai sollen erste Beschränkungen aufgeweicht werden. Da kommt die Aussage des Moskauer Bürgermeisters ungelegen, laut der es in der Hauptstadt wohl dreimal so viele Infektionen gab wie in den offiziellen Statistiken angegeben. Rund 300.000 Menschen hätten sich insgesamt mit dem Coronavirus angesteckt, sagte Sergej Sobjanin der Nachrichtenagentur Tass zufolge. Dazu hat Russland als Ganzes mit 11.231 Neuinfektionen an einem Tag einen neuen Höchstwert bei dieser Kennzahl erreicht.
Das Virus trifft aber nicht nur Infizierte: Die Gewalt gegen Frauen in Russland hat sich nach Angaben der Menschenrechtsbeauftragten der Regierung wegen der Corona-Ausgangssperren mehr als verdoppelt. Im April hätten die Anlaufstellen mehr als 13.000 Beschwerden über häusliche Gewalt registriert. Im März seien es noch 6054 gewesen. Allerdings hat dieses Problem nicht nur Russland. Die Vereinten Nationen hatten zuletzt eine weltweite Zunahme der Gewalt gegen Frauen in der Corona-Krise beklagt.
Die Lage in der Welt
Der Schuldzuweisungsstreit zwischen den USA und China geht in die nächste Runde. Jetzt bezichtigt Peking US-Außenminister Mike Pompeo offen der Lüge. Pompeo und US-Präsident Donald Trump hatten von Belegen für einen Ursprung des Virus in einem Labor in China gesprochen, ohne Details vorzulegen.
Eine chinesische Regierungssprecherin zeigte sich nun verwundert, dass Pompeo als Ausgangspunkt ein Labor in Wuhan ausgemacht habe, wo darüber doch sogar unter Wissenschaftlern keine Einigkeit herrsche. Pompeo widerspreche sich bei dieser Frage selbst. „Der Grund, warum er sich selbst widerspricht ist, dass er immer eine Lüge erfindet, um eine andere Lüge zu verbergen.“
Ein hochkarätiger Berater Trumps dagegen sorgt sich vor allem um die Folgen des Virus. BlackRock-CEO Larry Finks Warnung im kleinen Kreis war deutlich: So schlecht es in den letzten Wochen für Corporate America auch gewesen sein mag – es kommt wahrscheinlich noch schlimmer. Massenpleiten, leere Flugzeuge, zurückhaltende Konsumenten und Steuererhöhungen waren Teil einer Vision, die der Chef des größten Vermögensverwalters der Welt bei einer Telefonkonferenz in dieser Woche skizzierte.
Die wirtschaftlichen Folgen der Krise beschäftigen naturgemäß auch die Welttourismusorganisation UNWTO. Diese rechnet für 2020 mit einem Rückgang der Touristenzahl um 60 bis 80 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Weltweit sei wegen der Coronavirus-Pandemie bereits im ersten Quartal die Zahl der Touristen um 22 Prozent gefallen, teilte die Organisation der Vereinten Nationen mit. Wegen der von vielen Ländern verhängten Reisebeschränkungen habe allein im März der Rückgang 57 Prozent betragen. Millionen Menschen liefen Gefahr, ihre Arbeitsplätze in der Branche zu verlieren.
Die Lage an den Börsen
Die Anleger am deutschen Aktienmarkt haben am Donnerstag wieder etwas Mut gefasst: Auf die Verluste zur Wochenmitte folgten nun Erholungsgewinne. Der deutsche Leitindex Dax schloss 1,44 Prozent höher bei 10.759,27 Punkten. Dass nach den jüngsten Entspannungssignalen in der Corona-Pandemie zunehmend mehr Staaten in Europa Lockerungen prüfen, gab den Investoren Hoffnung.
Der MDax zog um 2,86 Prozent auf 23.742,94 Punkte an. Im Index der mittelgroßen Werte hatten im Handelsverlauf die Anteilscheine von gleich vier Unternehmen Höchststände erreicht.
Und was Hoffnung macht ...
Gute Neuigkeiten – in Anbetracht der Umstände – kommen aus Spanien. Das stark vom Virus betroffene Land hat seinen Abwärtstrend bei der Zahl der Toten aufrechterhalten. Die Gesundheitsbehörden des Landes meldeten am Donnerstag rund 200 neue Corona-Todesfälle. Damit stieg die gesamte Zahl auf etwas mehr als 26.000. Im April gab es täglich mehr als 900 Tote.
Das spanische Militär will zudem ab sofort auch UV-Strahlung im Kampf gegen das Virus einsetzen. Mittels eines in Deutschland produzierten Roboters namens tEODor, der eigentlich für Entschärfungsaufgaben entwickelt wurde, sollte am Donnerstag zunächst die Universitätsklinik von Valencia mit ultraviolettem Licht desinfiziert werden, wie spanische Medien unter Berufung auf die Streitkräfte berichteten.
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