Jacques Ungar
Tel Aviv (Weltexpresso) - Naftali Bennett (Yamina), der scheidende israelische Verteidigungsminister, kritisierte am Montag die Art und Weise wie die neue Regierung gebildet werde. «Netanyahu und Gantz», sagte Bennett an einer Pressekonferenz, «verkündeten die Bildung einer Notstands-Coronavirus-Regierung. Das wichtigste Ministerium für eine solche Sache wäre das Gesundheitsministerium gewesen, doch vor diesem fliehen sie mit aller Macht, als wäre es eine Seuche».
Am Dienstagabend teilte der ehemalige Knessetsprecher Juli Edelstein, der das Amt unter eher unwürdigen Umständen verlassen hatte, mit, dass er Premier Netanyahus Offerte angenommen habe, neuer Gesundheitsminister anstelle des zurückgetretenen Yaakov Litzmans zu werden. Die von Netanyahu geleitete neue Regierung wird voraussichtlich am Donnestag, um 13 Uhr vereidigt.
Bis dann dürfte auch das Amt des Bildungsministers einem Likudnik beliebt genug gemacht worden sein. Im Gespräch war unter anderen Energieminister Yuval Steinitz. Knessetsprecher Benny Gantz, der präsumptive neue Verteidigungsminister, informiert die Knesset in diesem Sinne. Bennett sagte, er sei gewillt, das Gesundheitsministerium zu übernehmen, doch Netanyahu wies den Gedanken zurück. «So benimmt sich nicht jemand», meinte Bennett, «der Yamina in der Regierung haben will».
Seine Partei, fügte Bennett hinzu, werde den Premierminister stets unterstützen, wenn er «die richtigen Dinge macht». Andernfalls würde Yamina in der Opposition gegen ihn kämpfen und «Alternativen offerieren». Die Likud-Retourkutsche liess nicht lange auf sich warten. Am Dienstagmorgen warf ein Spreche der Partei Bennett vor, er wolle den Rechtsblock verlassen und weigere sich, religiös-zionistische Belange seiner eigenen Partei zu unterstützen.
Foto:
Naftali Bennett
© tachles
Info:
Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 13. Mai 2020
Seine Partei, fügte Bennett hinzu, werde den Premierminister stets unterstützen, wenn er «die richtigen Dinge macht». Andernfalls würde Yamina in der Opposition gegen ihn kämpfen und «Alternativen offerieren». Die Likud-Retourkutsche liess nicht lange auf sich warten. Am Dienstagmorgen warf ein Spreche der Partei Bennett vor, er wolle den Rechtsblock verlassen und weigere sich, religiös-zionistische Belange seiner eigenen Partei zu unterstützen.
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Naftali Bennett
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