Nicole Dreyfus
Atlanta (Weltexpresso) - Nur drei Kilometer vom Campus des Center for Disease Control in Atlanta entfernt, wo Ärzte und Forscher Leitlinien im Umgang mit dem Coronavirus erarbeiten, bereitet sich ein orthodoxer Rabbiner auf einen anderen Plan vor: Die Aufgabe von Rabbi Adam Starr heisst: Wie können Hunderte von Menschen während einer Pandemie beim Gottesdienst zu Rosch Haschana und Jom Kippur untergebracht werden?
Um die nötigen Regeln einzuhalten und somit die Sicherheit seiner Gemeindemitglieder zu gewährleisten, verkürzt er den Gottesdienst, der unter normalen Umständen über einen ganzen Tag hinweg stattfindet, um die Dauer einer möglichen Virus-Exposition zu begrenzen. Überall in den USA bereiten sich jüdische Gemeinden darauf vor, während der hohen Feiertage zu Live-Gottesdiensten zusammenzukommen. Einen Gottesdienst während der Pandemie zu führen, bedeutet nicht nur, den Abstand und andere Praktiken anzupassen, sondern auch die Wahrscheinlichkeit zu akzeptieren, dass viele Menschen sich dafür entscheiden, gar nicht daran teilzunehmen.
Selbst diejenigen, die optimistisch sind, Gottesdienste sicher abhalten zu können, rechnen damit, dass die höchsten Feiertage des jüdischen Jahres wenig Ähnlichkeit mit jenen in der Vergangenheit haben werden. «Dies sind Gottesdienste, aber dies ist keine Schul», sagte Maharat Ruth Balinsky Friedman von Ohev Sholom, einer orthodoxen Synagoge in Washington.
Doch die meisten orthodoxen Gemeinschaften, die sich des Risikos bewusst und in einigen Fällen von ihren eigenen Erfahrungen traumatisiert sind – Covid-19 hat sich in den orthodoxen Gemeinschaften New Yorks schon früh verbreitet –, nehmen wesentliche Veränderungen vor. In einigen Synagogen tragen die Kantoren Masken. Andere werden Plexiglasbarrieren installieren. In vorstädtischen Synagogen, wo der Raum weniger beengt ist, beschäftigen sich die Verantwortlichen mit der komplizierten Logistik der Planung mehrerer Dienste. In der Green Road Synagoge in Cleveland (Bild) sagte Rabbi Binyamin Blau, er werde vermutlich bis zu vier Gottesdienste pro Tag abhalten, einige drinnen und einige in offenen Zelten draussen.
Foto:
© tachles
Info:
Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 14. August 2020
Doch die meisten orthodoxen Gemeinschaften, die sich des Risikos bewusst und in einigen Fällen von ihren eigenen Erfahrungen traumatisiert sind – Covid-19 hat sich in den orthodoxen Gemeinschaften New Yorks schon früh verbreitet –, nehmen wesentliche Veränderungen vor. In einigen Synagogen tragen die Kantoren Masken. Andere werden Plexiglasbarrieren installieren. In vorstädtischen Synagogen, wo der Raum weniger beengt ist, beschäftigen sich die Verantwortlichen mit der komplizierten Logistik der Planung mehrerer Dienste. In der Green Road Synagoge in Cleveland (Bild) sagte Rabbi Binyamin Blau, er werde vermutlich bis zu vier Gottesdienste pro Tag abhalten, einige drinnen und einige in offenen Zelten draussen.
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Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 14. August 2020