Katharina Klein
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Es war ein intensives, aber konstruktives Gespräch. Mehr als zwei Stunden haben Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Oberbürgermeisterinnen und Oberbürgermeister der elf größten deutschen Städte diskutiert, wie den steigenden Corona-Zahlen Einhalt geboten werden kann.
Oberbürgermeister Peter Feldmann: „Am Ende des Gesprächs stehen für mich drei wichtige Botschaften. Erstens: Der Kanzlerin ist die Frankfurter Situation nicht egal. Sie will wissen, wo wir stehen – auch in Frankfurt. Zweitens: Unser Kurs ist richtig. Unsere Maßnahmen – von der Sperrstunde ab 23 Uhr bis zur Maskenpflicht in Einkaufsstraßen – werden auch anderswo diskutiert und zum Teil schon umgesetzt. Und drittens: Wir können von anderen lernen.“ So habe in Hamburg der Erste Bürgermeister Peter Tschentscher mit einem Alkoholverkaufsverbot Erfolge erzielt. Gleiches wurde aus München berichtet. Feldmann: „Das ist etwas, über das wir auch nachdenken könnten.“
Auch die Frage, wie Ordnungs- und Gesundheitsämter entlastet werden könnten, war Thema des Gesprächs. Zum einen sollen Bund und Länder beraten, inwiefern auch Bundes- und Landes unterstützen können. Und: Die Bundeswehr könnte ebenfalls unterstützend zum Beispiel beim Kontakt-Tracing wie in Berlin und München eingesetzt werden. Feldmann: „Im Moment sind unsere Gesundheitsämter gut aufgestellt. Wir sollten zumindest diskutieren, ob das eine Möglichkeit für uns wäre.“
In einem seien sich alle Beteiligten einig gewesen. „Wir müssen einen erneuten Lockdown unbedingt verhindern“, so Feldmann. „Die Krise darf nicht auf den Rücken von Kindern ausgetragen werden, die dann in Schulen oder Kitas vor verschlossenen Türen stehen.“
Foto:
Oberbürgermeister Peter Feldmann im Gespräch mit Bundeskanzlerin Angela Merkel
© Olaf Schiel