Bildschirmfoto 2020 11 06 um 05.33.25Zu den US-Wahlen

Andreas Mink

New York (Weltexpresso) - Im Repräsentantenhaus konnten die Demokraten insgesamt ihre solide Mehrheit halten, verloren allerdings fünf Sitze.

Gestern Mittwoch wurde in Michigan ein landesweit mit Spannung erwartetes Resultat bekannt: Die Demokratin Elissa Slotkin konnte ihren Sitz in einem Vororts-Bezirk von Detroit mit 51 zu 47 Prozent verteidigen. Joe Biden wurde in Michigan ebenfalls zum Gewinner erklärt. Offen sind momentan noch die Senatsrennen in Alaska und Georgia, wo die jüdischen Demokraten Al Gross allerdings bestenfalls extrem dünne Gewinnchancen haben.

Im Repräsentantenhaus konnten die Demokraten insgesamt ihre solide Mehrheit halten, verloren allerdings fünf Sitze . Dabei kam es ausgerechnet in dem Heimatwahlkreis von Donald Trump in Palm Beach, Florida, zu einem raren Duell. Hiert trafen zwei jüdische Politikerinnen aufeinander. Dabei konnte die Demokratin Lois Frankel ihren Sitz mit 59 zu 39 Prozent gegen die von Trump persönlich unterstützte Republikanerin Laura Loomer verteidigen. Loomer wurde auf Social Media als Exponentin des Verschwörungs-Kultes «QAnon» und Hass-Propaganda gegen Muslime und die Black Lives Matter-Bewegung bekannt. Sie hat den Wahlgang als «als Urteilsspruch über die Juden» bezeichnet. Ihr relativ starkes Abschneiden zeugt für die Popularität von QAnon selbst in wohlhabenden Regionen.

Erfolgreich war auch Kathy Manning. Die ehemalige Vorsitzende des jüdischen Gemeindeverbandes in North Carolina konnte sich dort mit 62 Prozent bei ihrer ersten Bewerbung deutlich für einen Sitz im Repräsentantenhaus durchsetzen. Damit macht sie etwa die Niederlage ihres jüdischen Parteikollegen Max Rose in Staten Island/New York City wett (Link). Unweit davon konnte der jüdische Republikaner Lee Zeldin seinen Kongress-Sitz auf Long Island verteidigen.


Foto:
Kathy Manning
© tachles

Info:
Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 5. November 2020