Bildschirmfoto 2020 11 06 um 11.37.09Zur geschichtlichen Distanz kommt die räumliche Distanz zum Ort der zerstörten Synagoge Friedberger Anlage. Wir erinnern.

Redaktion

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Die Redaktion hat einen Brief  der Initiative 9. November e.V. bekommen, den wir im Folgenden veröffentlichen:  "Liebe Freunde der Initiative,wir bedauern, dass wir am 9. November 2020 nicht zusammenkommen können, um an den Pogrom am 9. und 10. November 1938 zu erinnern, bei dem die Synagoge der Israelitischen Religionsgesellschaft zerstört wurde.

Das Gedenken kann leider nur virtuell stattfinden; neben Redebeiträgen wird die Jüdische Gemeinde Frankfurt Filmbeiträge unseres Initiativenmitglieds Dr. Marc Grellert zeigen, das virtuelle Gedenken finden Sie dann unter www.jg-ffm.de.

Die kurze Zeit, in der wir unsere Ausstellungen öffnen konnten, ist bereits wieder verstrichen. Die veranstaltungslose Zeit haben wir genutzt und eine neue Webseite erstellt, auf der wir über Aktuelles informieren und in der Mediathek historische Dokumente unserer Arbeit der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen. In unserem neuen Newsletter hier werden wir in Zukunft über die Aktivitäten der Initiative berichten und hoffentlich bald wieder "reale" Veranstaltungen ankündigen können.

Herzliche Grüße
Max Apel, Geschäftsführender Mitarbeiter,
Iris Bergmiller-Fellmeth, Elisabeth Leuschner-Gafga,
Vorstand der Initiative 9. November e.V.


Zur Erinnerungskultur der Initiative 9. November e.V. - eine Bilanz

Nachdem es der Frankfurter Börneplatzbewegung 1987 nicht gelungen war, die Beseitigung der Fundamente der Judengasse durch die städtischen Behörden zu verhindern, fand sich am Ort Friedberger Anlage 5 -6 eine Gruppe nicht-jüdischer und jüdischer Frankfurter Bürger in der Initiative 9. November e.V. zusammen, um dafür zu kämpfen, dass sich Vergleichbares niemals mehr wiederholt. Der Ort war gezielt gewählt: im Novemberpogrom von 1938 wurde hier die größte Frankfurter Synagoge der Israelitischen Religionsgesellschaft zerstört.

In der weiteren Folge wurden die Mitglieder ihrer Gemeinde und schließlich die Juden des Viertels vertrieben und viele von ihnen später ermordet. Den Platz ließen die Nazis dann von französischen Zwangsarbeitern mit einem 5-stöckigen Luftschutzbunker überbauen. Als sich die Initiative 1988 mit dem Datum der Pogromnacht in ihrem Namen gründete, war diese Geschichte in Frankfurt fast völlig vergessen.


War da was? Frankfurt am Main im Nationalsozialismus

Letztes Wochenende fand am 30. und 31.10. die erste Tagung des Frankfurter Netzwerks für Erinnerungskultur im Haus am Dom statt. Im Anschluss an viele Vorträge aus Frankfurter Initiativen der Erinnerungskultur entwickelten sich lebhafte Debatten. Unser Mitglied Iris Bergmiller-Fellmeth hielt einen Vortrag zum DP-Camp Föhrenwald sowie die politischen Kontinuitäten nach 1945. Die Videobeiträge finden Sie auf unserer Webseite.

 

Ensemble LA FANTASIA spielt Georg Philipp Telemann

Am 13. September spielten Monika Kleinle (Traversflöte), Judith Freise (Barockvioline), Freek Borstlap (Viola da gamba), Rien Voskuilen (Cembalo) ihr erstes Konzert bei uns in diesem Jahr unter strenger Einhaltung der Corona Auflagen mit maximaler Zuschaueranzahl. Eine gelungene und wunderbare Fortsetzung der BunkerRaumKlang-Reihe! Vielen Dank an die Epiphaniaskirche für die Räume!


Bunkeröffnung am 13. September

Nach einer langen Pause öffnete der Bunker am 13.9. wieder seine Pforten. Aufgrund der außergewöhnlichen Situation war nun der letzte offene Tag der 1. November. Alle künftigen Novembertermine fallen leider aus. Wir werden dann - soweit die Temperaturen es im unbeheizten Bunker wieder zulassen - ab Ende April öffnen können.


Wir bitten um Spenden

Die Initiative 9. November e.V. bittet um Spenden auf unser Spendenkonto bei der Frankfurter Sparkasse: DE 96 500 5020 10 200 138707
Die Initiative ist ein gemeinnützig anerkannter Verein. Ihre Tätigkeit ist darauf gerichtet, die Allgemeinheit auf materiellem, geistigem oder sittlichem Gebiet selbstlos zu fördern.

Foto:
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Info:
Initiative 9. November e.V.
am Ort der zerstörten Synagoge

Friedberger Anlage 5-6
60314 Frankfurt
initiative-neunter-november.de
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Öffnungszeiten:
Sonntag 11.00-14.00 Uhr
von Ende April bis Ende November
Führungen auch werktags nach Vereinbarung

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