Redaktion tachles
Tel Aviv (WEltexpresso) - Bislang haben nur zwei Staaten ihre Botschaften nach Jerusalem verlegt: Die USA und Guatemala. Alle anderen bleiben in Tel Aviv, aus politischen Gründen. Aber nun will auch Malawi als erster afrikanischer Staat seine Botschaft in die Davidstadt verlegen. Seit 1964 haben Israel und Malawi diplomatische Beziehungen, Israel unterstützt seit Jahrzehnten landwirtschaftliche Projekte dort. Malawis Außenminister Eisenhower Mkaka und Israels Gabi Ashkenazi gaben gemeinsam die Pläne bekannt.
Ashkenazi versprach Mkaka weitere wirtschaftliche Unterstützung und Ausbildung, man will zusätzliche Experten nach Lilongwe, Malawis Hauptstadt, schicken. Einst hatten die Elfenbeinküste, das damalige Zaire (heute Demokratische Republik Kongo) und Kenia ihre Botschaften in Jerusalem. Doch nach dem Jom Kippur Krieg 1973 brachen diese Staaten wie viele andere ihre Beziehungen zu Israel ab.
Erst in den 1980er Jahren wurden diplomatische Vertretungen wiedereröffnet, die drei Staaten gingen aber dann nach Tel Aviv, wo alle Staaten ihre Botschaften hatten. Im Augenblick gibt es von Brasilien, Serbien, Kosovo, Kroatien, Honduras, Moldawien, Rumänien und Tschechien Absichtserklärungen, ihre Vertretungen nach Jerusalem zu verlegen. Doch geschehen ist bislang noch nichts. Umso bedeutsamer für Israel ist die Entscheidung Malawis. Ein diplomatisches Dogma weicht langsam auf.
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© tachles
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Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 5. November 2020
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