Andreas Mink
New York (Weltexpresso) - Am heutigen Donnerstag wird das Repräsentantenhaus über den Ausschluss der Republikanerin Marjorie Taylor Greene aus den Komitees für Arbeit, Erziehung und Haushalt abstimmen. Die Resolution wurde von der demokratischen Mehrheit eingebracht und dürfte daher erfolgreich werden. Mit Spannung wird indes erwartet, ob Republikaner sich den Sanktionen für ihre Fraktionskollegin anschliessen. Einzelne Konservative im Kongress haben Greene bereits verurteilt. Ob sie mit einer Stimme gegen die Abgeordnete aus dem nordwestlichen Georgia nachziehen, ist jedoch ungewiss.
Wie von topnews vermeldet, ist Greene eine glühende Anhängerin des QAnon-Kults. US-Medien bringen seit Aktivitäten von Greene auf Social Media aus der Zeit von 2018 bis heute ans Licht, die bizarrer kaum erscheinen könnten. Am Mittwoch brachte die Zeitschrift «Mother Jones» weitere Enthüllungen: Greene war seit 2018 führend an der rechts-christlichen Gruppe «Family America Project» beteiligt, die antisemitische Verschwörungs-Propaganda gegen George Soros und Todesdrohungen an Demokraten propagiert.
Bereits bekannt waren Greenes Mutmassungen über «jüdische Space-Laser», womit die Rothschilds angeblich 2018 Waldbrände in Kalifornien ausgelöst haben, um eine Trasse für Hochgeschwindigkeits-Bahnen freizubrennen. Daneben hat Greene auf Facebook erklärt, Demokraten wie die Clintons, Barack Obama oder Nancy Pelosi sollten erschossen oder aufgehängt werden, weil sie gegen Donald Trump arbeiten oder mit Iran kooperieren. Greene liess es nicht bei Worten. Videos zeigen auch, wie sie Überlebende des Parkland-Massakers auf offener Strasse in Washington belästigt und verfolgt hat. Dabei wies Greene immer wieder daraufhin, dass sie eine Schusswaffe mit sich führe.
Greene geniesst derweil die Aufmerksamkeit und betont, sie werde keinesfalls von ihren Positionen und Einlassungen abrücken. Auf Twitter steigt ihre Gefolgschaft rasant um nun bis zu eintausend neue «Follower» stündlich auf zuletzt 340'000. Sie hat zudem über 160'000 Dollar gesammelt, um sich gegen «den linken Mob und die Fake News» wehren zu können. Zumindest bislang zahlt sich Hasspropaganda als für Greene aus.
Foto:
Marjorie Taylor Greene
© tachles
Info:
Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 4.2. 2021
Marjorie Taylor Greene
© tachles
Info:
Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 4.2. 2021