FALSCH? „Macht euch die Erde untertan!“ -  RICHTIG? „Macht euch d e r Erde untertan!“

Klaus Jürgen Schmidt

Nienburg/Weser (Weltexpresso) – Papst Franziskus: „Enzyklika Laudato si‘ – Über die Sorge für das gemeinsame Haus“ (2015): Franziskus wörtlich: „Wir sind nicht Gott. Die Erde war vor uns da und ist uns gegeben worden ... die Harmonie zwischen dem Schöpfer, der Menschheit und der Schöpfung wurde zerstört durch unsere Anmaßung, den Platz Gottes einzunehmen. Wir sind begrenzte Geschöpfe.“ Die bisherigen Fortschritte im Klima- und Umweltschutz, so der Papst, seien viel zu gering, die Widerstände von konservativer Seite leider viel zu groß.

Er geißelte unsere „Gleichgültigkeit“, unsere „Schläfrigkeit“ und „unsere leichtfertige Verantwortungslosigkeit“. Es fehle der Wille, „Lebensstile, Produktionsweise und Konsumverhalten zu ändern“. Ganz realistisch meinte der Papst, wir hätten noch eine Chance, die „Spirale der Selbstzerstörung“ zu verlassen. Noch!

Sollte dieser Papst am 18. Februar wie Millionen Fernsehzuschauer in aller Welt die geglückte Landung eines irdischen Fahrzeuges auf dem fernen Mars beobachtet haben, hätte er spätestens dann einzuräumen: Menschliche Geschöpfe haben sich noch nie begrenzt!

Jedenfalls nie solche, die glaubten, es sich materiell, ideologisch, religiös oder wissenschaftlich leisten zu sollen, meistens zu gegenseitigem Nutzen. Eliten eben!

Das war schon so, als das „Wort Gottes“, auf das sich Papst Franziskus bezog, noch gar nicht verkündet worden war.

Vor fünftausend Jahren ließ sich eine Elite durch gut dotierte Wissenschaftler und von einem verzauberten Volk in Fronarbeit Treppen in den Himmel bauen: Die Pyramiden am Nil, von denen in unseren Tagen kein einziger Wissenschaftler erklären kann, wie die ungeheuren Steinmassen herangeschafft, wie sie mit der Präzision heutiger Laser-Technik bearbeitet und schließlich astronomisch exakt aufgeschichtet werden konnten.

Andere Eliten haben später dieses aufgeschriebene Wissen selbstherrlich vernichtet. Danach halfen Vorgänger des gegenwärtigen Papstes anderen weltlichen Eliten, sich der Reichtümer fremder Kulturen zu bemächtigen und diese – gegebenenfalls – auszurotten.

Ein Motto damals: „Seefahrt tut not!“ – Das Motto heute: „Raumfahrt tut not?“

Welche Eliten sind es heute, die zum Beispiel mit dieser Mars-Mission den von „Selbstzerstörung“ bedrohten Erdgeschöpfen den Rücken kehren? Sind es vielleicht die gleichen, die nach der – auch seinerzeit mit ungeheuren öffentlichen Mitteln geförderten – Mond-Mission digitales Knowhow zu eigenem Nutzen versilbern durften und sich nebenbei zu Machthabern in der neuen digitalen Welt aufgeschwungen haben?

In einer digitalen Welt, die vor gerade einmal dreißig Jahren die Hoffnung aufblühen ließ, Menschen könnten gemeinsam eine neue Freiheit erleben, könnten von Haus zu Haus miteinander kommunizieren, Wissen austauschen und Willen mobilisieren, um sich von Bevormundungen zu emanzipieren.

Wie die reale Welt der Erdgeschöpfe ist längst auch ihre digitale Welt nicht bloß verseucht von Viren, sondern auch durch Handlanger von immer weniger Profiteuren, und die vom Papst gesehene Chance, die „Spirale der Selbstzerstörung“ zu verlassen, bleibt ein Versuch, Sterne zu deuten.

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© Forum Transitorium

Info:
https://www.dbk.de/fileadmin/redaktion/diverse_downloads/presse_2015/2015-Enzyklika-Laudato-si-Inhaltsangabe.pdf

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