Bildschirmfoto 2021 03 12 um 03.37.45Trotz Impfung sind Ausländer vom öffentlichen Leben in Israel ausgeschlossen

Redaktion

Tel Aviv (Weltexpresso) - Ja gewiss, die Impfkampagne in Israel läuft fantastisch. Aber das war’s dann auch schon. Es ist bereits für Israelis schwierig genug, von der technisch ziemlich schlecht funktionierenden Website des Gesundheitsministeriums oder einer ebenfalls problematischen App namens «Ramzor», «Ampel», den sogenannten «Grünen Pass» herunterzuladen, mit dem allein man am öffentlichen Leben wieder teilhaben kann.

Der Pass erlaubt dem Inhaber in Restaurants, Museen, Kinos, Sportclubs und vieles andere zu gehen. Doch Ausländern ist es nicht möglich, den «Grünen Pass» zu erhalten, selbst wenn sie beide Impfungen mit dem Pfizer-Produkt hinter sich haben. Der Grund: sie haben keine israelische ID-Nummer. Das Problem gilt sogar für Ausländer, die bei einer der vier israelischen Krankenkassen versichert sind.

Ebenso übrigens für Israelis, die aus dem Ausland zur Impfung gekommen waren und nicht im Land versichert sind. Zehntausende Ausländer, darunter viele Diplomaten, sind durchaus dankbar, dass sie gegen Covid-19 geimpft und damit geschützt sind. Doch inzwischen wurde gegenüber den Behörden Protest erhoben, dass es unsinnig sei, diese Menschen vom öffentlichen Leben auszuschliessen, noch dazu, wo sie rein finanziell ja auch zum wirtschaftlichen Wiederaufschwung des Landes beitragen könnten. Das Gesundheitsministerium hat nun versprochen, eine Lösung zu erarbeiten, um diesen Menschen den Zugang zu diesem wichtigen Dokument so schnell wie möglich zu ermöglichen.

Foto:
Binyamin Netanyahu bei der Präsentation des «Grünen Passes»
©tachles

Info:
Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 10.3. 2021