Bildschirmfoto 2021 05 17 um 22.06.13Die schiitische Hizbollah will Vergeltung und beobachtet die Entwicklung des aktuellen Krieges

Redaktion tachles

Tel Aviv (Weltexpresso) -Mit wachsender Sorge beobachtet Israel die Entwicklung an seiner Nordgrenze. In den letzten Tagen hat es schon zweimal Raketenzwischenfälle gegeben. Der erste Beschuss kam aus dem Libanon, wahrscheinlich von einer palästinensischen Splittergruppe, und der Zweite aus Syrien. Zudem versuchen protestierende Libanesen seit Tagen den Grenzzaun zwischen Libanon und Israel zu zerstören, mitunter sogar erfolgreich.

Das Ergebnis: die Armee erschoß einen Eindringling, der sich als Kämpfer der schiitischen Hizbollah-Miliz entpuppte. Doch darüber hinaus ist man in Israel nervös, ob die Hizbollah in diesem Krieg mit der Hamas eine zweite Front eröffnen könnte. Dies wird von den meisten Experten zwar bezweifelt, doch sicher ist, dass sich die mit dem Iran verbundene Miliz sehr genau anschaut, wie erfolgreich die Hamas mit ihrer neuen Kampftaktik ist, etwa dem gleichzeitigem Abfeuern von Hunderten von Raketen in Richtung Tel Aviv.

Die Hizbollah soll über ein Arsenal von mehr als 140'000 Raketen verfügen, die allesamt mehr Feuerkraft haben als die der Hamas. Israel - das ist seit langem bekannt - würde in einem Krieg gegen der vom  iranischen Regime gesteuerten Miliz wahrscheinlich einen hohen Preis an Sach- und Personenschaden zahlen müssen. Darum, so fürchtet man, würde die israelische Luftwaffe mit noch nie dagewesener Härte den Libanon angreifen, um die Raketenangriffe so schnell wie möglich zu stoppen. Dabei könnten Tausende von Zivilisten sterben.

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Noch sind es Sticheleien und Scharmützel: Libanesen hiessen an der Grenze zu Israel die Palästina-Fahne sowie die Flagge der Hizbollah
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