bombe frankfurt nordend 122 t 1621460894503 v 16to7 retinaKontrollierte Sprengung nach Mitternacht in Frankfurt geglückt

Redaktion

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Die 500 Kilo schwere Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg, die bei Bauarbeiten im Frankfurter Nordend gestern gefunden wurde, ist kurz nach Mitternacht kontrolliert gesprengt worden. Schäden gab es offenbar keine. Anwohner konnen in ihre Wohnungen zurückkehren. 

Das war ein Tag! Ein 500-Kilo-Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg wurde am Mittwochnachmittag,19. Mai, im Nordend gefunden und muss aufgrund von Bauart und Zustand noch am selben Tag unschädlich gemacht werden. Nach der Beurteilung durch den Kampfmittelräumdienst des Landes Hessen (RP Darmstadt), wurden von allen involvierten Behörden und Organisationen notwendige Maßnahmen sowie ein Evakuierungsbereich von 700 Metern Radius um die Bombe festgelegt. Betroffen waren laut Einwohnermeldezahlen bis zu 25.000 Anwohnerinnen und Anwohner, die aufgefordert waren, ihre Wohnungen in diesem Fall schnellst möglich zu verlassen. Können Sie sich vorstellen, wie das ist, in Schnelligkeit ihre Wohnung zu verlassen, Tiere zurückzulassen und für den Tag und die Nacht irgendwo unterzukommen. Der Redaktion sind mehrere Personen bekannt, die mitten aus dem Alltag in diese Situation gerieten: 
Radius Weltkriegsbombe Frankfurter Nordend 20210519 copyright Feuerwehr Frankfurt 1Der Kampfmittelräumdienst plant eine Sprengung des Blindgängers. Dies ist durch die Sprengstoffmenge und die Lage in einem der am dichtesten bewohnten Stadtteile Frankfurts eine besondere Herausforderung. Eine unkontrollierte Detonation würde massive Schäden an Gebäuden und eine große Gefahr für Menschenleben bedeuten. Die erfolgreiche Sprengung einer ähnlichen Bombe im Main vor gut zwei Jahren hatte eine 30 Meter hohe Fontäne ausgelöst. Notwendige Schutzmaßnahmen am Fundort der Bombe im jetzigen Fall sind deshalb angelaufen: Unter anderem wird die Bombe mit 40 LKW-Ladungen Sand abgedeckt, um Schäden an umliegenden Gebäude möglichst gering zu halten.

Dann hieß es: Die Feuerwehr hat eine genaue, interaktive Karte mit Suchfunktion erstellt, mit deren Hilfe jeder überprüfen kann, ob er betroffen ist. Die Karte kann unter https://arcg.is/fi4CL abgerufen werden. Für alle Anwohner, die keinen anderen Aufenthaltsort finden, wird derzeit nach einer Betreuungsstelle mit entsprechendem Hygienekonzept in der Eissporthalle am Bornheimer Hang eingerichtet. Diese ist ab 17.30 Uhr geöffnet.

Die Feuerwehr koordiniert Transporthilfe für eingeschränkt gehfähige Personen, die im Evakuierungsbereich wohnen. Wer Hilfe benötigt, sollte sich schnellstmöglich online registrieren unter: https://arcg.is/1WPOnm oder telefonisch beim eingerichteten Bürgertelefon melden unter: 069/212-111. Für von Corona betroffene Menschen im Evakuierungsbereich, mit einer schriftlichen oder mündlichen ausgesprochenen Isolations- bzw. Quarantäneverfügung vom Gesundheitsamt, wird derzeit noch eine Unterbringungsmöglichkeit geschaffen und zeitnah bekannt gegeben. In dem Gefahrenbereich liegt unter anderem das Bürgerhospital mit seine Neonatalstation, dessen Patienten zur Stunde evakuiert werden.

Die Polizei informiert seit 15.30 Uhr die Stadtteilbewohnerinnen und -bewohner mittels Lautsprecherdurchsagen, wird die Vollständigkeit der Evakuierung kontrollieren und den Bereich bis zum Ende der Maßnahmen sperren. Eine Drohne und der Polizeihubschrauber sind zu diesem Zweck bereits in Bereitschaft. Wann die eigentlichen Sprengarbeiten des Kampfmittelräumdienstes beginnen können, und wie lange diese dauern werden, konnte zu diesem Zeitpunkt noch nicht gesagt werden.

Hintergrund war, daß eine Entschärfung zu gefährlich gewesen wäre : Dieter Schwetzler vom Kampfmittelräumdienst erklärte, das Besondere an dieser Bombe sei, dass sie einen Langzeitzünder besitze: "Das heißt, dass eine Bombe, die so eine Bezündung besitzt, jederzeit zur Wirkung kommen kann - alleine schon durch Temperaturschwankungen. Das größere Problem ist, dass der Kopf des Zünders abgeschert ist."-Daher wurde der 500 Kilo schwere Sprengkörper kurz nach Mitternacht gesprengt und hinterließ ein drei Meter tiefes Loch mit einem Durchmesser von zehn Metern.


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Text: Radius um die Weltkriegsbombe im Nordend ©_Feuerwehr_Frankfurt_
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