überfall sowjetunionEine Initiative aus der Friedensbewegung zu einem wichtigen Jahrestag

Redaktion
 
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Aus der Limburger Ostermarschbewegung für Frieden und Abrüstung heraus entstand die Initiative, am 22. Juni an den deutschen Überfall auf die Sowjetunion im Jahre 1941 zuerinnern. Deshalb verschickten die Initiatoren die folgenden Ausführungen an die Redaktion von WELTEXPRESSO. Da wir das Anliegen verstehen und für richtig halten, veröffentlichen wir gerne die Ausführungen dieser Initiative. Die Redaktion
 
Nach dem größten militärischen Aufmarsch der Geschichte folgte, in den Worten des Historikers Wolfram Wette, der „größte Gewaltexzess in der modernen Menschheitsgeschichte“.

Dieser Gewaltexzess ging von unserem Land aus. Nachdem Deutschland mit seinen „Blitzkriegen“ den größeren Teil Europas erobert und geplündert hatte, ging es um Lebensraum im Osten. Hitler hatte seinen Generälen schon 1933 erklärt, dass man den Boden und nur den Boden „germanisieren“ werde. Das war sein Todesurteil für die „slawischen Untermenschen“.

Die Wehrmacht führte von Anfang an im engen Verbund mit der SS einen Vernichtungskrieg gegen die Völker der Sowjetunion. Ab 1941 bis zur deutschen Niederlage waren vier Fünftel ihrer Kräfte an der Ostfront gebunden, die Sowjetunion trug die Hauptlast der Befreiung vom deutschen Faschismus. 27 Millionen ihrer Bürgerinnen und Bürger, in der Mehrheit Zivilisten, wurden Opfer deutschen Größenwahns und faschistischer Rassenideologie.

Die Ostermarschierer werden am Dienstag den 22. Juni 2021 um 16:00 an der Ecke Bahnhofstraße - Werner Senger-Straße (vor Vohl & Meyer) auf diese und andere Tatsachen hinweisen.

Sie meinen, es sei absurd, angesichts der historischen Tatsachen und angesichts der heutigen militärischen Kräfteverhältnisse eine „russische Bedrohung“ zu propagieren. Diese nütze nur denen, die an Rüstung und Krieg verdienen.

Richtig sei es, beiderseitige Sicherheitsinteressen anzuerkennen, abzurüsten und die NATO, die heute weit über die Hälfte des weltweiten Zerstörungspotentials verfügt, an weiteren Abenteuern zu hindern. Afghanistan, Libyen, Irak und viele weitere Kriege zeigen die katastrophale Dynamik der aktuellen NATO-Politik.

Nur ein neuer Anlauf zu einer Entspannungspolitik, wie sie von Willy Brandt und Leonid Breschnew - um nur zwei der Hauptakteure zu nennen - in den siebziger Jahren entwickelt wurde, kann uns mehr Sicherheit bringen.

Weil unsere Regierung(en) darauf aber wohl nicht von alleine kämen, müsse man ihnen nachhelfen, so die Ostermarschierer, die auf reges Interesse und spannende Diskussion am kommenden Dienstag hoffen.

Das Bündnis Courage gegen rechts, das bei den zurückliegenden Ostermärschen auch dabei war, wird im Anschluß an den Infostand einen Kranz am Gedenkstein für polnische und russische Mitbürger:innen auf dem Limburger Friedhof niederlegen.
 
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