Bildschirmfoto 2021 06 28 um 00.22.03Äußert klare Worte zur künftigen Iran-Politik: Israels Premierminister Naftali Bennett

Jacques Ungar

Jerusalem (Weltexpresso) - Der neue israelische Premierminister Naftali Bennett äußerte sich zum ersten Mal seit seinem Amtsantritt zu seinem politischen Kurs gegenüber Iran.

An einer Graduierungszeremonie für frischgebackene Piloten der israelischen Luftwaffe meinte  Regierungschef Natfatli Bennett, Israel werde sich selber vor Iran schützen und fügte hinzu: «Wir werden nicht zögern, zu handeln wenn nötig».

Zum ersten Mal seit dem Machtwechsel in Jerusalem präsentierte Bennett öffentlich den Wandel der Politik gegenüber Iran im Vergleich zur Regierung Netanyahu. Israel werde weiterhin eng mit seinen Alliierten kooperieren, was die Opposition gegen Irans Nuklear-Programm angehe, dabei aber eine «glaubhafte militärische Drohung aufrecht erhalten».

Wörtlich meinte Bennett: «Wir werden fortfahren, uns mit unseren Alliierten zu beraten, um zu überzeugen, Informationen und Meinungen auszutauschen mit tiefen gegenseitigem Respekt, um dem iranischen Nuklearprogramm zu entgegenzutreten.» Dann fügte Bennet hinzu: «Letzten Endes jedoch werden wir die Verantwortlichkeit für unser Schicksal ernst und verantwortungsbewusst in unseren eigenen Händen behalten und nicht den Händen Anderer übergeben, um das grosse Legat zu schützen, das uns aufgetragen worden ist.»

In seinen weiteren Ausführungen meinte der israelische Regierungschef unter anderem, dass Israel eine Welt vorziehen würde, die versteht, dass ein gewalttätiges, fanatisches Regime, das den «Henker von Teheran» zu seinem Präsidenten gewählt hat und das gewillt ist, seine Nation während Jahren aushungern zu lassen, um ein militärisches Nuklear-Programm zu errichten, kein Partner ist, mit dem man Geschäfte betreiben kann».

Bennett schloss seine Ausführungen damit dass es «keine Kompromisse geben kann, wenn es um den Schutz von Israels Sicherheit und den Fortbestand seiner Existenz geht». – An der Graduierungszeremonie wurde auch des 40. Jahrestags der «Operation Opera» gedacht, als die israelische Luftwaffe den irakischen Atomreaktor bombardierte und zerstörte. Bennett sagte: «Die Jahre sind vorbeigegangen und unsere Feinde haben sich verändert und sich entwickelt. Damals war es Irak, heute ist es Iran». – Die Ausführungen des israelischen Premierministers waren zwar voller Verklausulierungen und Zweideutigkeiten, doch andererseits wiederum konnten sie eindeutiger gar nicht gewesen sein.

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Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 28. 6. 2021