Jacques Ungar
Tel Aviv (Weltexpresso) - Die Wachstumsrate der jüdischen Siedlungen der Westbank fiel nach Angaben des statistischen Zentralbüros (CBS) Israels im Jahr 2020 auf ein Allzeit-Tief von 2,3 Prozent. 2009 betrug das Wachstum noch 5,3 Prozent.
Gegenüber der «Jerusalem Post» fasste Shai Alon, der Chef des Siedlerrates von Beit El, die Situation wie folgt zusammen: «Die Zahlen zeigen, dass wir in einem Existenzkampf stecken». Die Kluft zwischen der nationalen Wachstumsrate Israels, die von 1,9 Prozent im Jahr 2019 auf 1,6 Prozent im letzten Jahr fiel, hat sich wesentlich verringert. Das Siedlungs-Wachstum liegt jetzt nur noch 0,7 Prozentpunkte über dem nationalen Durchschnitt.
Als Netanyahu 2009 an die Macht gelangte, betrug die nationale Wachstumsrate 1,8 Prozent, während die Wachstumsrate der Siedler mit 5,3 Prozent bedeutend höher lag. In realen Zahlen ausgedrückt: Die Bevölkerung in allen Siedlungen zusammengenommen wuchs 2020 nur noch um 10'100 auf total 451'700 Menschen, verglichen mit 441'600 im Jahr 2019. Das reale Wachstum war laut «Jerusalem Post» nur zweimal in den letzten 26 Jahren vergleichbar niedrig: 1995 und 2001.
Foto:
Immer weniger Menschen entscheiden sich für ein Zuhause in der Westbank
©tachles
Info:
Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 13. September 2021
Immer weniger Menschen entscheiden sich für ein Zuhause in der Westbank
©tachles
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Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 13. September 2021