Jacques Ungar
Tel Aviv (Weltexpresso) - Für den Fall, dass die Nuklear-Verhandlungen zwischen dem Iran und den USA scheitern sollten, führten Israel und die USA letzte Woche angeblich Geheimgespräche über einen so genannten Plan B. Dieser befasst sich mit der Frage, wie das iranische Nuklearprogramm zu behandeln sei. Das berichtete die Website «Axios», die dabei auch israelische Offizielle zitierte.
Die USA zogen sich 2018 vom Nukleardeal mit Iran aus dem Jahr 2015 zurück, doch US-Präsident Biden hat sich verpflichtet, sich dem Abkommen wieder anzuschließen, sollte Iran die Voraussetzungen erfüllen.
Laut «Axios» wurde das amerikanisch-israelische Geheimtreffen von der strategischen Iran-Arbeitsgruppe «Opal» geleitet. Es war das erste Treffen, an dem sich die neue israelische Regierung unter Premier Naftali Bennett beteiligte. Die Gespräche fanden im Rahmen einer Video-Konferenz statt und standen unter der Leitung von Jake Sullivan, dem strategischen Sicherheitsberater des Weissen Hauses sowie seinem israelischen Gegenüber Eyal Hulata.
Die israelischen Teilnehmer bedrängten die USA, angesichts der jüngsten Beschleunigung des iranischen Nuklearprogramms und der Sackgasse, in der die Wiener Gespräche derzeit stecken würden, einen Plan B zum Thema zu formulieren. Laut «Axios» reagierten die USA positiv, offenbar aber nicht genügend entschieden. Sie brachten ihre Besorgnis über den gegenwärtigen Stand der Dinge der Gespräche zum Ausdruck und fügten hinzu, sie würden ohne iranische Flexibilität weitere Sanktionen gegen das Land verhängen. – Die israelisch-amerikanische strategische Arbeitsgruppe war ursprünglich 2009 unter der Administration Obama gebildet worden. Die Gründung fiel in die Zeit der Verhandlungen darüber, was sich letztlich zum iranisch-amerikanischen Nuklearabkommen von 2015 entwickeln sollte. Auf Drängen Sullivans kam die Gruppe zu Beginn des laufenden Jahres unter der ehemaligen Regierung Netanyahu letztmals wieder zusammen, doch scheint jetzt seine Wiederbelebung erneut ins Haus zu stehen.
Foto:
Iran treibt sein Nuklear-Programm in hohem Tempo voran
©tachles
Info:
Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 27. September 2021
Die israelischen Teilnehmer bedrängten die USA, angesichts der jüngsten Beschleunigung des iranischen Nuklearprogramms und der Sackgasse, in der die Wiener Gespräche derzeit stecken würden, einen Plan B zum Thema zu formulieren. Laut «Axios» reagierten die USA positiv, offenbar aber nicht genügend entschieden. Sie brachten ihre Besorgnis über den gegenwärtigen Stand der Dinge der Gespräche zum Ausdruck und fügten hinzu, sie würden ohne iranische Flexibilität weitere Sanktionen gegen das Land verhängen. – Die israelisch-amerikanische strategische Arbeitsgruppe war ursprünglich 2009 unter der Administration Obama gebildet worden. Die Gründung fiel in die Zeit der Verhandlungen darüber, was sich letztlich zum iranisch-amerikanischen Nuklearabkommen von 2015 entwickeln sollte. Auf Drängen Sullivans kam die Gruppe zu Beginn des laufenden Jahres unter der ehemaligen Regierung Netanyahu letztmals wieder zusammen, doch scheint jetzt seine Wiederbelebung erneut ins Haus zu stehen.
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Iran treibt sein Nuklear-Programm in hohem Tempo voran
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Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 27. September 2021