Jacques Ungar
Tel Aviv (Weltexpresso) - Das israelische Familiengericht beendete am Sonntag zwölf Stunden Beratungen und Diskussionen in der Gegenwart von Experten und Angehörigen beider Seite in der Frage des vor einiger Zeit von seinem Großvater aus Italien nach Israel entführten sechsjährigen Eitan Biran. Eitan hatte als einziges Mitglied seiner Familie vor einigen Monaten den Absturz einer Bergbahnkabine in Italien überstanden und lebte bis zu seiner Entführung bei italienischen Pflegeentern.
Jener Teil der Familie, der für die Entführung verantwortlich zeichnete, vertrat bekanntlich die Ansicht, das Kind müsse in Israel bei den Verwandten leben und erzogen werden, da es sonst dem jüdischen Volk und der jüdischen Religion völlig entfremdet werden würde. Der dramatische Fall, der sowohl in Italien als auch in Israel die Gemüter erhitzt hatte, nähert sich nun vermutlich seinem ersten juristischen Ende. Das Tel Aviver Familiengericht jedenfalls will seinen Beschluss in zwei Wochen veröffentlichen.
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©tagesschau.de
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Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 11. Oktober 2021
Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 11. Oktober 2021