Eine Handreichung für Gast-Trommler bei "TROMMELN IM ELFENBEINTURM"

Klaus Jürgen Schmidt

Norddeutschland (Weltexpresso) – Stellen Sie sich vor, Sie haben die Aufgabe, einer blind geborenen Person einen roten Apfel in einer einfachen, klaren und präzisen Sprache zu beschreiben, sodass diese den Apfel fast riechen kann. Der Ansatz besteht darin, den Hörer auf einer Tour durch seine eigenen Erfahrungen bei der Hand zu nehmen, dafür ein Szenario bereitzustellen, Antworten zu geben und eine Botschaft in einer Hörgeschichte weiterzugeben, die eine partizipativer Interaktion zwischen Ihnen und den Hörern erlaubt.


Der Geschichtenerzähler hält die Aufmerksamkeit der Hörer vom Anfang bis zum Ende aufrecht, ohne ihr Interesse zu verlieren.

Sie haben die Aufgabe, sich im Namen des Zuhörers schlau zu machen. Ihre Geschichten müssen gut recherchiert, verifiziert sein, aber durchaus deutlich machen, zu welcher Beurteilung sie dabei persönlich gekommen sind.

Es ist unbedingt erforderlich, dass Sie nach einem zutreffenden Bild der Fakten und Ansichten suchen, wie sie auf allen Ebenen der Gesellschaft existieren können, ohne sich von möglichen Machtinteressen beeinflussen zu lassen. So werden Sie zum analytische Spiegel gesellschaftlicher Verhältnisse sowie Vermittler von Interaktion zwischen konträren Positionen.

DER GUTE TON

Im Radio dreht sich alles um Ton. Wir haben keine Bilder oder gedruckten Wörter, die uns helfen, die Geschichte zu erzählen, nur die Geräusche der Stimmen der Menschen und ihrer Umgebung. Der Originalton bringt die Zuhörer in Ihre Geschichten, bringt sie an einen Ort und hilft ihnen, die Ereignisse zu fühlen, die Sie beschreiben. Er ist eine mächtige Hilfe, wenn er gut aufgezeichnet und richtig verwendet wird. Das gesprochene Wort kann mit natürlichem Klang oder Toneffekten aufgepeppt und aktualisiert werden, um den Hörer in die Geschichte hineinzuziehen.

Was Sie bei mir von mir hören, habe ich hergestellt mit einem guten Headset, also mit Kopfhörer und Mikrofon, verbunden über einen USB-Anschluss mit meinem PC. Aus dem Internet heruntergeladen habe ich die kostenlose Audio-Software „Audacity“, die geeignet ist für Windows, für Mac oder für Linux. Damit kann ich direkt meine Stimme aufnehmen, aber auch z.B. mit dem Smartphone aufgenommene O-Töne oder aus dem Internet heruntergeladene Geräusche oder Musik speichern und bearbeiten, das heißt: ich kann alles kürzen, mischen, aber auch Ton-Effekte verwenden. Das geht alles mit der Maus und ich kann beim Arbeiten nicht bloß hören, sondern auch sehen, was ich mache. Ein bisschen Übung gehört allerdings dazu.

SPRACHE & WIRKUNGEN

Der Geschichtenerzähler für diesen Radio-Podcast muss in der Lage sein, seine gesamte Geschichte innerhalb von nicht mehr als 20 Minuten zu erzählen und dabei einen Kreis zu schließen, der alles vom Anfang bis zum Ende schlüssig werden lässt. Er darf aber nicht, wie das Klischee sagt, „fünf Kaninchen gleichzeitig jagen“, weil er keines von ihnen fangen wird. Es ist am besten, sich auf nur auf ein Thema zu konzentrieren, und es nicht mit ineinander verschlungenen Worten und dem Offensichtlichen zu überfluten. Wenn Sie vorführen, wie toll Sie komplizierte Sätze bauen können, über welche akademische Ausdrücke Sie verfügen und wenn Sie auch noch gerne Zungenbrecher verwenden, wird dies niemanden beeindrucken. Verwenden Sie das einfache Wort anstelle des weit hergeholten. Ihr Programm sollte in der Lage sein, sowohl einem Grundschüler als auch einem Universitätsprofessor leicht verständlich zu sein. Sie arbeiten mit dem gesprochenen Wort, das nahrhaft sein soll für das Ohr.

Es ist wichtig, ein Leit-Thema für Ihre Geschichte zu identifizieren, diesem gerecht zu werden und nicht mit zu vielen Nebenaspekten abzulenken. In der Kürze liegt die Würze.

Und: Wenn Sie eigene Gedichte oder eigene Musik vorstellen möchten:
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Grafik & Quelle: KJS