userpage fu berlin.deIm Berliner Bezirk  Charlottenburg-Wilmersdorf geht diese löbliche Erinnerungsarbeit weiter

Roswitha Cousin

Berlin (Weltexpresso) - In Charlottenburg-Wilmersdorf werden seit dem vergangenen Mittwoch insgesamt 90 Stolpersteine, die an frühere Wohnorte von Opfern des Nationalsozialismus erinnern, auf Gehwegen verlegt. Laut der Koordinatorin der bezirklichen Stolperstein-Initiative, Gisela Morel-Tiemann, konnten die Gedenktafeln wegen der Coronavirus-Pandemie „seit mehr als eineinhalb Jahren nicht an Ort und Stelle gebracht werden“.

Auf ihrer Webseite informiert die Initiative über alle bisherigen Stolpersteine in der City West und stellt, soweit möglich, die Biografien der NS-Opfer vor.  Bei einem der letzten Nachholtermine kam gestern beispielsweise am Kurfürstendamm 108 ein Stolperstein für den ungarisch-jüdische Pianisten Pál Kiss hinzu, der 1945 im Konzentrationslager Auschwitz ermordet worden war. 

Dort starb 1944 auch der jüdischstämmige Schauspieler, Sänger und Regisseur Kurt Gerron. Ihm und seiner Frau Olga Gerson sind nun Stolpersteine an der Paulsborner Straße 77 gewidmet. 

An der Cicerostraße 55 weist eine neue Gedenktafel auf den Kabarettisten, Komponisten und Texter Willy Rosen hin. Er wurde ebenfalls wegen seiner jüdischen Abstammung verfolgt und im Oktober 1944 für tot erklärt. Vermutlich war er während seiner Deportation nach Auschwitz auf unbekannte Weise ums Leben gekommen.

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