viator.com judisches PortoJüdische Gemeinschaft in Porto macht eigenartige Vorwürfe

Redaktion tachles

Porto(Weltexpresso) - Die Führung der jüdischen Gemeinschaft in Porto, einer wichtigen Stadt im Norden Portugals haben eine Beschwerde bei der Europäischen Staatsanwaltschaft eingereicht. Der Grund: die angeblich «grösste antisemitische Verschwörung des 21. Jahrhunderts». Portugiesische «Eliten» sollen gemeinsam mit palästinensischen Gruppen das Wiedereinbürgerungsgesetz für Nachkommen sephardischer Juden rückgängig machen wollen.

Während der Reconquista im Mittelater wurden die Juden aus Spanien und Portugal vertrieben, wenn sie nicht bereit waren, sich taufen zu lassen. Es gäbe Teile der Legislative, Judikative und der Medien, die eine Einbürgerung hintertreiben wollen. Man wolle so verhindern, dass «reiche Juden portugiesischer Nationalität in strategische Wirtschaftsbereiche Portugals investieren», heißt es aus der Gemeinde.

Gabriel Senderowicz, Präsident der jüdischen Gemeinde von Porto, sieht hier einen Korruptionsverdacht, der alle Bürger Europas beträfe. Menachem Rosensafr, Vizepräsident des World Jewish Congress, hängt die Angelegenheit sehr viel tiefer und warnt vor der Verbreitung einer solchen Konspirationstheorie.

Bereits im Juni haben die Juden von Porto die eigene Regierung des Antisemitismus‘ bezichtigt, weil sie die Einbürgerungsgesetze für Nachkommen sephardischer Juden erschweren wollen. Das steht im Zusammenhang mit der etwas dubiosen Einbürgerung des russischen Oligarchen Roman Abramovich, der nun einen portugiesischen Pass besitzt. Der Rabbi von Porto, Daniel Litvak wurde im Zusammenhang mit der Abramovich-Affäre festgenommen. Auf die Frage, ob er seine Vorwürfe beweisen könne, erklärte Senderowicz, er könne im Augenblick nicht alles aufdecken, allerdings gäbe es im Jüdischen Museum Porto bald eine Ausstellung, in der alles gezeigt werden soll, inklusive der Personen, die sich angeblich gegen die jüdische Gemeinschaft verschworen haben sollen.

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Jüdisches Porto
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Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 30. August 2022