Der chilenische Präsident Gabriel Boric brüskierte IsraelJacques Ungar
Tel Aviv (Weltexpresso) - Chiles Präsident Gabriel Boric verschob das Beglaubigungsschreiben des neuen israelischen Botschafters in Santiago wegen der Ermordung eines Palästinensers.
Nachdem der chilenische Präsident Gabriel Boric das Beglaubigungsschreiben des neuen israelischen Botschafters in Santiago wegen der Ermordung eines palästinensischen Teenagers im besetzten Westjordanland nicht angenommen hat, haben sich die diplomatischen Beziehungen zwischen Israel und Chile verschlechtert.
Nach dem Vorfall lud das israelische Außenministerium den chilenischen Botschafter Jorge Carvajal zu einem Treffen ein, bei dem, wie es hieß, «Israels Antwort deutlich gemacht werden wird».
Die Auseinandersetzung hatte am Donnerstag begonnen, als die chilenische Außenministerin Antonia Urrejola den neu ernannten israelischen Botschafter Gil Artzyeli darüber informierte, dass der chilenische Präsident Gabriel Boric ein Treffen zur Annahme seines Beglaubigungsschreibens auf Oktober verschiebt.
«Das liegt daran, dass heute ein kritischer Tag wegen des Todes eines Minderjährigen ist», sagte ein Sprecher des chilenischen Außenministeriums in einer Textnachricht und bezog sich dabei auf den Tod des 17-jährigen palästinensischen Jungen Odai Trad Salah.
Salah wurde von israelischen Streitkräften im Dorf Kufr Dan in der Nähe der besetzten Stadt Dschenin im Westjordanland durch einen Kopfschuss getötet. Nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums wurde der Teenager am Donnerstag bei Zusammenstößen zwischen dem israelischen Militär und Palästinesern getötet.
Israel sprach von einem «unerklärlichen und präzedenzlosen» Vorgehen. Am Donnerstag versuchte der neue Botschafter Gil Artzyeli, die Spannungen nach einem, wie er sagte, «ausführlichen» Treffen, bei dem sich die chilenischen Behörden wiederholt entschuldigt hatten, zu verringern.
Die Palästinensische Autonomiebehörde lobte den Schritt Gabriel Borics am Freitag.
Foto:
Gabriel Boric ©tachles
Info:
Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 19. September 2022
Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 19. September 2022
