Bildschirmfoto 2022 10 12 um 23.16.55Resultate von TV-Umfragen

Jacques Ungar

Tel Aviv (Weltexpresso) - Würden die israelischen Wahlen jetzt (und nicht erst am 1. November) stattfinden, würde es dem von Oppositionschef Binyamin Netanyahu geleiteten Block nicht reichen, die 61 Mandaten zu sichern, die zur alleinigen Bildung einer Rechts-Regierung bräuchte.  Das ergaben am Dienstag publizierte Umfragen der TV-Stationen der Sender KAN und N12.

Laut der KAN-Umfrage würde der Likud 32 Sitze erhalten, Jesch Atid deren 24, die Religiös-Zionistische Partei 13 Mandate und die Nationale Einheitspartei einen Sitz weniger. Die sefardisch-charedische Shas-Partei würde mit acht Sitzen zu Buche stehen, das Vereinigte Tora-Judentum mit deren sieben, Israel Beiteinu würde sechs Mandate erhalten und die linken Arbeitspartei und Meretz jede deren fünf. Die arabischen Gruppierungen Raam und  Hadash-Taal müssten sich mit je vier Sitzen begnügen.

Laut der N12-Umfragen würde der Likud 31 Mandate gewinnen, während Jesch Atid und die Religiös-Zionistische Partei je 24, respektive 13 beziehungsweise deren 12 für sich einheimsen könnten. Die anderen sieben Parteien würden es auf gleichviel Mandate bringen wie in der KAN-Umfrage, ausgenommen die liberale Meretz, die es zu Lasten des Likuds auf sechs Sitze bringen würde. Die KAN-Umfrage würde dem Netanyahu-Block 60 Mandate geben, während der Block, der heute die Regierung bildet, sich mit 56 Sitzen begnügen müsste.

Damit könnte keiner der Blöcke eine unabhängige Mehrheitskoalition bilden. Die N12-Umfrage wartet mit dem gleichen Resultat auf und würde Netanyahu 59 Sitze geben, verglichen mit 57 Mandaten für die gegenwärtige Koalition. Angesichts dieser Resultate sprechen diverse Experten bereits jetzt von der Notwendigkeit eines weiteren Wahlgangs...

Foto:
Oppositionschef Binyamin Netanyahu
©tachles

Info;
Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom12. Oktober 2022