Bildschirmfoto 2022 11 15 um 23.26.09Kontroverse Äußerung eines möglichen neuen israelischen Ministers

Jacques Ungar

Tel Aviv (Weltexpresso) - Itamar Ben-Gvir, Mitglied der Partei «Otzma Jehuda» (Jüdische Macht) und wahrscheinlich Minister in der neuen Regierung Netayanhus, fordert die Streichung des Beschlusses des Obersten israelischen Gerichtshofs, der anerkennt, dass Juden, die im Rahmen der Liberalen Bewegung zum Judentum konvertiert sind, von den Vorteilen des Rückkehrergesetzes weiter profitieren würden.

Ben-Gvir will laut Berichten in der hebräischen Presse diese Forderung gegenüber dem designierten Premierminister Binyamin Netanyahu während der Koalitionsgespräche stellen. Ziel ist die Umkehr der Regelung, welche Konversionen ins Judentum durch liberale Bewegungen für Jene anerkennt, die Aliha machen und nach Israel immigrieren.

Seit 1970 wird das israelische Rückkehrergesetz nicht nur für Juden verwendet, die gemäß orthodoxer Leseart jüdisch sind, sondern auch für Juden, die durch die Reform und konservative Bewegungen in den Glauben aufgenommen werden. Solche Konversionen werden vom israelischen Oberrabbinat nicht anerkannt. Die «Otzman Jehuda»-Partei hat Schritte unternommen, dass die gleiche Forderung auch von anderen Parteien in der Koalition während der Verhandlungen mit Netanyahu akzeptiert würden. Laut Nachman Shai, dem scheidenden Diasporaminister würde eine Ablehnung der Konversions-Anerkennung einen «Spalt schaffen zwischen uns und den wohlhabendsten und stärksten Jüdischen Gemeinden in der Welt».

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Itamar Ben-Gvir

Info:
Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 14. November 2022