Jacques Ungar
Tel Aviv (Weltexpresso) - Netanyahu wird kritisiert wegen eines Deals mit einem «anti-pluralistischen, homophoben Knessetabgeordneten». Die Aussicht, einen Hardliner, ultra-konservativen, homophoben Nationalisten zum nächsten Verantwortlichen staatlichen Departementes für «jüdische Identität» zu ernennen, hat unter Abgeordneten der abtretenden Koalition herbe Kritik ausgelöst.
Der Attackierte ist Avi Maoz, Vorsitzender der Ein-Mann-Partei Maon. Netanyahus Kritiker beschimpfen die Wahl des neuen Amtsinhabers als «Wahnsinn, rassistisch und unrealistisch». Die Ansichten des Avi Maoz könnten den Staat Israel mit der Zeit «in den Abgrund» stürzen, warnen die Kritiker. Maoz wird zum Vize-Minister ernannt werden und als Vorsitzender der zu schaffenden Behörde für jüdische Identität im Büro des Premier Einsitz nehmen.
Meraw Michaeli, Führerin der Arbeitspartei, meint, Israel stehe vor einem «dunkeln Zeitalter». Und der scheidende Verteidigungsminister Benny Gantz warnte in einem Twitter: «Das ist nicht jüdische Identität, sondern rassistische Identität». Die Kritiker am neuen Vize-Minister warnen für dessen restriktiven Haltung gegenüber Organisationen wie Nativ, die für die Einwanderung aus Russland zuständig sind. Nachman Shai schließlich, der scheidende Diaspora-Minister, meinte, die Bildung des neuen Körpers für jüdische Identität würde «diese Worte und deren Bedeutung billig machen».
Noch bevor die neue Regierung unter Netanyahu wirklich entstanden ist, schießt die Opposition sich bereits tatkräftig auf künftige Attacken auf Maoz und seine Ideen ein.
Foto:
Avi Maoz
©tachles
Info:
Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 29. November 2022
Noch bevor die neue Regierung unter Netanyahu wirklich entstanden ist, schießt die Opposition sich bereits tatkräftig auf künftige Attacken auf Maoz und seine Ideen ein.
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Avi Maoz
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Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 29. November 2022