Jacques Ungar
Tel Aviv (Weltexpresso) - Eine israelische Bemühung zur Mobilisierung von Spenden für die bei den jüngsten Zerstörungen und Vandalenakten in Hawara betroffenen Palästinenser hat am Mittwoch bereits über eine Million Schekel für lokale Bedürfnisse eingebracht. Konkret geht es um Entschädigung für Schäden, die dutzende von Siedlern verursacht haben. Genau genommen haben fast 9300 Israeli die Kampagne mit bis jetzt total 1,3 Millionen Schekel gefördert.
Die Aktion soll zwei Wochen lang laufen. Bereits jetzt dürfen die Betroffenen mit einer Spende von mehreren tausend Schekel pro Kopf rechnen, wie der Organisator der Aktion, ein Mitglied der Arbeitspartei, mitteilte. Für seinen Hilfsversuch hat der Organisator bereits Todesdrohungen seitens der israelischen Rechten erhalten sowie Beschimpfungen auf offener Strasse. Seine Antwort: «Als Juden, dürfen wir uns nicht in Gewaltakten engagieren. Wir müssen den Sicherheitskräften erlauben, ihren Job im Rahmen der Gesetze zu erledigen. Als religiöser Juden und als Zionist ist dies mein Judentum».
Foto:
Eine Aufnahme von jüdischen Angreifern bei einer Attacke in Hawara - in Gegenwart der IDF
©tachles
Info:
Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 1. März 2023