Ehud Barak rief die Demonstranten zum «gewaltlosen zivilen Ungehorsam» auf
Jacques Ungar
Tel Aviv (Weltexpresso) - Am Samstagabend begann in Israels Großstädten die 25. Woche des nationalen Protestes gegen die von der Regierung weiterhin ins Auge gefassten Rechtsreform. Auffällig war, wie schon in den vorhergehenden Wochen, das praktische Ausbleiben der physischen Gewalt und der Konflikte zwischen Demonstranten und Ordnungshütern.
Das herausragende Ereignis war die Rede von ex-Premierminister Ehud Barak, der das Volk zum «gewaltlosen zivilen Ungehorsam» aufrief. Dass der frühere Premierminister es bei seinem Appell unterließ, zu definieren, was genau unter einer «gewaltlosen zivilen Ungehorsam» zu verstehen sei, schien der Gefolgschaft wenig auszumachen. Ihr Beifall für Barak war jedenfalls anhaltend und kräftig. An verschiedenen Stellen drangen nach der Rede Demonstranten auf die wichtigsten Autostrassen und behinderten kurzfristig den Verkehr.
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Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 26. Juni 2023