Bildschirmfoto 2023 12 22 um 22.53.10Israel zu Zeiten des Gaza-Krieges

Redaktion

Tel Aviv (Weltexpresso) -Der Gaza-Krieg wirft buchstäblich seinen Schatten über die Weihnachtsfeiern in ganz Israel. In diesem Jahr bleibt es dunkel. Es wird keine großen Dekorationen, kaum große Weihnachtsbaumbeleuchtung und ähnliche Ausschmückungen geben. Nicht in Nazareth, nicht in Haifa oder Yafo, und auch nicht Bethlehem. Die Entscheidung fiel nach dem Vorschlag christlicher Führer in Jerusalem, die diejenigen aufforderten «die solchen Bedrängnissen ausgesetzt sind, stark zu sein und in diesem Jahr auf unnötige festliche Aktivitäten zu verzichten».

Davon wird nun auch Bethlehem, der Geburtsort Jesu betroffen sein. Dort, wo volksfestartig in den vergangenen Jahren selbst unter schwierigsten politischen Bedingungen am 24. Dezember ein großes Spektakel mit Dudelsackkapellen palästinensischer Pfadfinder stattfand, mit einem Suk, in dem sich die Menschenmassen nur mühsam fortbewegen konnten, und Restaurants, die übervoll waren, wird es diesmal so gut wie nichts geben. Ähnlich wird es in Jerusalem (Foto), in Nazareth und anderswo sein.

Für die Menschen ist das nicht nur emotional, sondern auch rein wirtschaftlich ein Problem. Die Weihnachtstage sind natürlich für die Märkte mit den vielen Touristen und Menschen aus der Nachbarsumgebung eine wichtige jährliche Einnahmequelle. Diesmal also: nichts. Der Schock über diesen Krieg sitzt allen in den Knochen. Die Lutheranische Kirche in Bethlehem hat ihre traditionelle Krippendarstellung dieses Jahr deswegen verändert: Jesus als Baby mit einer Keffia inmitten von Häuserruinen. Die Botschaft ist eindeutig. Und alle Christen schließen sich ihr an.

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