Bildschirmfoto 2024 01 20 um 22.17.01Der israelische Präsident in DAVOS 

Yves Kugelmann

Davos (Weltexpresso) - Am Donnerstagmorgen ist Israels Präsident Itzchak Herzog am World Economic Forum aufgetreten und schaffte es im öffentlichen Panel, nuanciert und klar über Israels aktuelle Situation im Krieg gegen den Terror der Hamas zu informieren und sehr offen, differenziert, vermittelnd auf Fragen einzutreten. Anders als die martialischen Worte der amtierenden israelischen Regierung, vermochte Herzog die Ausgangslage der Israeli vor und nach dem Angriff vom 7. Oktober eindrücklich darzulegen und erinnerte an seine eigenen Bemühungen um Frieden.

An diesen hielt er fest. Auf die Frage nach der humanitären Situation der Menschen in Gaza trat er mit Empathie für die Opfer ein und schilderte zugleich die Notwendigkeit für Israel, die Bedrohung durch Tunnelsysteme, systematisch infiltrierte Waffen in Häusern von Zivilisten loszuwerden. Zugleich verwies er auf die teils fragwürdige Kritik an Israel oder dubiose Rollen von internationalen Hilfswerken. Er berichtete über ein aktuelles Treffen mit dem Internationalen Roten Kreuz in diesen Tagen zur Lieferung medizinischer Unterstützung für Geiseln. Die Befreiung der in der Gewalt der Hamas verbliebenen Geiseln sei für Israel das Schlüsselelement. Neben sich hat er ein Foto eines Babies in Geiselhaft aufgestellt.

Herzog machte klar, dass die Attacke der Hamas Teil der jihadistischen Ideologie ist. Zugleich zeigte er auf, dass in Israel viele ethische Fragen über den Umgang mit dem Konflikt breit debattiert werden und er hielt an Friedensbemühungen fest, in denen allerdings Sicherheit für die Israeli garantiert sein müsste, auch durch die internationale Gemeinschaft. Herzog machte klar: «Wir sind eine friedensliebende Nation, aber wir können Terror nicht in Kauf nehmen. Unsere Werte sind Frieden und Sicherheit.»

Am Donnerstag fanden darüber hinaus verschiedene bilaterale Treffen von Herzog statt, unter anderem mit dem Schweizer Außenminister Ignazio Cassis.

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©tachles

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Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 19. Januar  2024