warschauerThemenabend anläßlich der 80. Jahrestage des 20. Juli 1944, des Warschauer Aufstands und der Befreiung von Paris: 23. September Berlin 

Redaktion


Berlin (Weltexpresso) - Nach dem Überfall auf Polen am 1. September 1939 konnte NS-Deutschland seine Vorherrschaft in vielen Teilen Europas durchsetzen. In den besetzten Ländern bildeten sich rasch Widerstandsbewegungen, die die nationale Befreiung und den Kampf gegen den Nationalsozialismus zum Ziel hatten. Die Formen des Widerstands unterschieden sich je nach Art, Ziel und Umfang der jeweiligen Besatzung. Während sich der bewaffnete Widerstand in Polen praktisch sofort formierte und im Aufstand im Warschauer Ghetto 1943 sowie ein gutes Jahr später im Warschauer Aufstand kulminierte, dauerte es nach der Kapitulation Frankreichs 1940 im geteilten Land lange, ehe der Widerstand größeren Umfang annahm.


Hier richteten sich die Sabotageakte der Résistance nicht nur gegen die deutsche Besatzungsmacht, sondern zum Teil auch gegen das mit ihr kollaborierende Vichy-Regime. Ende August 1944 führten sie zur Befreiung von Paris. Der Widerstand in Deutschland folgte hingegen einer gänzlich anderen Logik: In einem Land, in dem eine Mehrheit der Bevölkerung den Nationalsozialismus und den Krieg unterstützte, galten bereits passive Resistenz oder Emigration als Ausdruck widerständischen Handelns. In großem Stil organisierte bewaffnete Aktionen gab es nicht, und der Umsturzversuch vom 20. Juli 1944 blieb eine einmalige Ausnahme.

Doch was bedeutet Widerstand heute? Welche Lehren und Schlüsse können wir aus der Geschichte des Widerstands gegen den Nationalsozialismus und seine Verbündeten in Europa heute ziehen? Was zeichnet eine widerständige Gesellschaft aus? Welche Bedeutung haben Erfahrungen mit Widerstand für die Resilienz einer Gesellschaft? Ist eine gemeinsame europäische Erinnerungspraxis in Bezug auf dieses Thema wünschenswert und wie könnte sie in Zukunft aussehen? Diese und andere Fragen wollen wir im Rahmen der geplanten Veranstaltung aus heutiger europäischer Perspektive betrachten und gemeinsam diskutieren.

PROGRAMM

Grußworte

Florian Hauer, Staatssekretär für Bundes- und Europaangelegenheiten und Internationales und Bevollmächtigter des Landes Berlin beim Bund

Dr. Harald Roth, Direktor des Deutschen Kulturforums östliches Europa, Potsdam

Impulsvortrag

Prof. Dr. Peter Oliver Loew, Historiker, Direktor des Deutschen Polen-Instituts, Darmstadt

Podiumsgespräch

Dr. Fabien Théofilakis, Historiker, Université Paris 1 Panthéon Sorbonne/Centre Marc Bloch, Berlin

Prof. Dr. Johannes Tuchel, Politikwissenschaftler, Leiter der Gedenkstätte Deutscher Widerstand, Berlin

Prof. Dr. Karolina Wigura, Soziologin, Stiftung Kultura Liberalna, Warschau/Zentrum Liberale Moderne, Berlin

Moderation

Prof. Dr. Katrin Steffen, Historikerin, University of Sussex


Foto:
Aufständische in Warschau, Anfang Oktober 1944,
© Muzeum Powstania Warszawskiego/Foto: Wiesław Chrzanowski »Wiesław«


Info:

Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist erforderlich. Bitte melden Sie sich bis zum 20. September 2024 per E-Mail Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder per Telefon +49 (0) 331 200 98-0 an. Die Datenschutzbestimmungen finden Sie hier.

Eine Veranstaltung des Deutschen Kulturforums östliches Europa, der Senatskanzlei des Landes Berlin und des Deutschen Polen-Instituts in Kooperation mit der Stiftung Gedenkstätte Deutscher Widerstand, dem Centre Marc Bloch, dem Weimarer Dreieck e.V., der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Berlin und dem Deutsch-Polnischen Haus im Rahmen der Kampagne #63Tage