Bildschirmfoto 2025 01 14 um 00.40.40Israels Finanzminister Bezalel Smotrich hat einen möglichen Waffenruhe-Deal im Gaza-Krieg als «Katastrophe für die nationale Sicherheit des Staates Israel» kritisiert 

Redaktion tachles

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - «Wir werden nicht Teil einer Kapitulationsvereinbarung sein, die die Freilassung von Erzterro-risten, einen Stopp des Krieges und eine Verwässerung der Errungenschaften vorsieht, die mit viel Blut erkauft wurden» schrieb der rechtsextreme Politiker auf der Plattform X zu der sich abzeichnenden Vereinbarung. Die Übereinkunft würde auch bedeuten, viele Geiseln im Stich zu lassen, schrieb er.


«Jetzt ist der Zeitpunkt, mit aller Kraft weiterzumachen, den ganzen Gazastreifen zu erobern und zu säubern, der Hamas endlich die Kontrolle der humanitären Hilfe aus der Hand zu neh-men und in Gaza die Tore zur Hölle zu öffnen, bis zur völligen Kapitulation der Hamas und Rückführung aller Geiseln», schrieb Smotrich.

Smotrich und der ebenfalls rechtsextreme Polizeiminister Itamar Ben-Gvir verfolgen höchst umstrittene Ziele wie etwa eine israelische Wiederbesiedlung des Gazastreifens. Sie haben dem Ministerpräsidenten Binyamin Netanyahu in der Vergangenheit mit dem Platzen der Koa-lition gedroht, sollte Israel das von US-Präsident Joe Biden unterstützte Abkommen für eine Waffenruhe und die Befreiung der Geiseln im Austausch gegen palästinensische Häftlinge umsetzen.

Bei dem Überfall der Hamas und verbündeter Terroristen auf den Süden Israels am 7. Oktober 2023 waren etwa 1200 Menschen getötet und mehr als 250 weitere in den Gazastreifen ver-schleppt worden. Inzwischen befinden sich noch 98 Geiseln in dem Küstengebiet, wobei da-von ausgegangen wird, dass mindestens ein Drittel von ihnen bereits tot sein dürfte.

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Bezalel Smotrich
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Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 13. Januar 2025