Bildschirmfoto 2025 03 17 um 22.36.16Bernard-Henri Lévy machte den Anfang, andere folgten

Redaktion tachles

Brüssel (Weltexpresso) - Eine israelische Antisemitismus-Konferenz sorgt nach Einladung europäischer Rechtspolitiker für Widerstand.


Neben dem französischen Philosophen Bernard-Henri Lévy haben auch englische Experten und deutsche Offizielle ihre Teilnahme an der für Ende März in Jerusalem geplanten Konferenz zur Bekämpfung des Antisemitismus abgesagt. Grund ist die Einladung rechtsextremer europäischer Politiker durch Israels Minister für Diasporaangelegenheiten, Amichai Chikli. Der renommierte Antisemitismusforscher David Hrs und Leiter des London Centre for the Study of Contemporary Antisemitism hat seine Absage am Wochenende bekannt gegeben. Felix Klein, Antisemitismusbeauftragter der deutschen Bundesregierung, zog seine Teilnahme zurück, nachdem er von der Anwesenheit der rechten französischen Politiker Jordan Bardella und Marion Maréchal erfuhr. Auch Volker Beck, Vorsitzender der Deutsch-Israelischen Gesellschaft und ehemaliger Bundestagsabgeordneter, sagte seine Teilnahme ab. Beck betonte, dass die Zusammenarbeit mit extrem rechten Kräften die gemeinsame Sache diskreditiere und negative Auswirkungen auf den Kampf gegen Antisemitismus habe.  

Die Konferenz soll trotz der Absagen wie geplant stattfinden. Die Einladung von Bardella und Maréchal wird als historischer Wendepunkt in den Beziehungen zwischen Israels Institutionen und europäischen rechtsextremen Parteien betrachtet. Bisher hatten israelische Stellen Vertreter solcher Parteien gemieden. 

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Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 16. März 2025