Malu Dreyer verteidigt in hr-iNFO Weigerung an der „Elefantenrunde“ teilzunehmen

 

Cordula Passow

 

Mainz (Weltexpresso) – Es schlug enorme Wellen, das Theater um die Zusammensetzung der Fernsehrunde der politischen Spitzen zur Landtagswahl in Rheinland-Pfalz am 13. März. Anlaß war die Anwesenheit oder Nichtanwesenheit der sich als Volkspartei gerierenden Alternative für Deutschland (AfD).

 

Das Hin und Her führte dazu, daß auch die CDU-Spitzenkandidatin Julia Klöckner das Parteiengespräch absagte, dann wieder zusagte, so daß eine sehr merkwürdige Gemengelage entstand, weil sie einerseits in einer flammenden Presseerklärung „Aus Weimar lernen“, darauf Wert legte, daß die demokratischen Parteien zusammenhalten und deutliche Worte gegen radikale Strömungen finden, andererseits aber trotz der AfD-Teilnahme dann wieder zusagte. Das Gespräch mit der amtierenden Ministerpräsidentin galt dem Hintergrund, warum sie bei ihrer Absage bleibt.

 

Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer rechnet damit, dass die Teilnahme der AfD an der Landtagswahl am 13. März Anhänger demokratischer Parteien besonders mobilisieren werde. Die SPD-Spitzenkandidatin sagte in hr-iNFO, sie erwarte einen „mobilisierenden Faktor“, wenn Menschen sich angesichts der AfD fragten, in welcher Gesellschaft sie leben wollten. Eine offene Gesellschaft wolle „keinen intoleranten Rassismus im Parlament“. Sie glaube, dass die Mehrheit der Bevölkerung dies so empfinde. Dreyer wörtlich: „Bei der AfD haben wir es nicht mit einer normalen Partei zu tun“. Die Äußerungen der AfD-Vorsitzenden Petry zu einem möglichen Schusswaffengebrauch gegen Flüchtlinge hätten dies gezeigt.

 

Die SPD-Ministerpräsidentin verteidigte, dass sie nicht an einer TV-Diskussion mit AfD-Vertretern teilnehmen will. Ihre Weigerung, an einer sogenannten „Elefantenrunde“ kurz vor der Wahl teilzunehmen, hatte Dreyer jüngst viel Kritik eingebracht. In hr-iNFO sagte sie dazu, sie habe „null Angst“ vor der AfD und setze sich mit ihr auch öffentlich auseinander. Fernsehsendungen seien aber nicht das ideale Forum, um die AfD zu „entzaubern“. Man solle einer solchen Partei, die demokratische Grundwerte nicht achte, diese Bühne nicht bieten.

 

Info:

 

Das Gespräch mit Malu Dreyer sendete hr-iNFO in „Das Interview“ am Freitag, 5.2., um 19.35 Uhr.