Schließung von Medien und Verlagen in der Türkei prangert der Börsenverein des Deutschen Buchhandels an

Felicitas Schubert

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Die bereits angespannte Situation für Medien und Verlage in der Türkei hat sich seit dem Putschversuch im Juli 2016 verschärft. Die türkische Regierung geht inzwischen breit angelegt gegen regierungskritische Journalisten und Medien vor.

Neben über hundert Printredaktionen, TV- und Radiostationen wurden bereits 29 Buchverlage, darunter Bildungs- und Kinderbuchverlage, geschlossen.

„Wir verurteilen die Verhaftungen von Autoren und Journalisten sowie die Schließungen von Verlagen und anderen Medienhäusern aufs schärfste. Die türkische Regierung greift die Meinungsfreiheit massiv an. Autoren, Verleger und Journalisten werden wie Verbrecher behandelt. Das ist untragbar. Die Freiheit des Wortes ist ein Menschenrecht, das unter allen Umständen geschützt werden muss. Denn unabhängige Verlage, Buchhandlungen und Medien sind Grundlage einer freien und demokratischen Gesellschaft. Als Buchbranche treten wir entschieden für die Freiheit des Wortes ein. Wir fordern die Bundesregierung und die EU-Kommission auf, eine klare Haltung zur Situation in der Türkei zu zeigen und die Meinungsfreiheit kompromisslos zu verteidigen“, sagt Alexander Skipis, Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels.

Der Börsenverein steht mit Partnerorganisationen aus dem Medien- und Kulturbereich im engen Austausch über die Situation vor Ort und mögliche gemeinsame Maßnahmen.



 

Foto: (c) express.de und eine türkische Zeitung