Aus dem Corona-Newsletter des hrSven-Oliver Schibat
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Diesen Newsletter schreibe ich nach langer Zeit mal wieder an meinem Schreibtisch im Hessischen Rundfunk in Frankfurt. Hier sitze ich momentan alleine in einem Büro, in dem wir vor Corona täglich mit zwölf Leuten gesessen haben. Seit März 2020 sind wir alle im Homeoffice und sehen uns nur noch per Videoschalte. Die U-Bahn auf dem Weg hierher sah jedoch fast wieder aus wie vor Corona, nur mit mehr FFP2-Masken.
Das Leben ist wieder deutlich normaler geworden: Die Fußgängerzonen sind voll, Menschen treffen sich wieder und die Neuinfektions- und Todeszahlen sinken von Woche zu Woche. Die 7-Tage-Inzidenz in Hessen liegt aktuell bei 11,4 (bundesweite Inzidenz heute vor einem Jahr: 3,9) und ist in weiten Teilen Hessens deutlich unter 10 - im Vogelsbergkreis sogar bei 1,9. Also höchste Zeit, die Maßnahmen fallen zu lassen, die Pandemie in Hessen für beendet zu erklären und wieder zu leben, als wäre es 2019?
Die Delta-Variante
Die Opposition im Landtag hätte zumindest gerne einen Corona-Fahrplan und hat gestern gefragt: Was kommt nach Stufe 2, in der sich ganz Hessen aktuell befindet? Fakt ist zudem: Durch die Impfungen hat es das Virus schwerer, ernsthaften Schaden anzurichten. Allerdings macht sich die vermutlich noch einmal deutlich ansteckendere Delta-Variante immer mehr in Hessen breit. Zuletzt wurde sie erstmals im Landkreis Marburg-Biedenkopf nachgewiesen. Bundesweit hat sich ihr Anteil bei den Neuinfektionen innerhalb einer Woche fast verdoppelt: Von 3,7 auf 6,2 Prozent. Schaut man auf Großbritannien, wo die Delta-Variante das Infektionsgeschehen bestimmt und die Inzidenz von 20 Anfang Mai auf aktuell 86,3 gestiegen ist, versteht man vielleicht, warum diese Variante Wissenschaftlern so viele Sorgen bereitet und warum immer wieder davor gewarnt wird, jetzt nicht mit leichtsinnigen Lockerungen das zu verspielen, was wir durch den langen Lockdown gewonnen haben. Was bisher über diese Variante bekannt ist - zum Beispiel, dass sich ihre Symptome wohl von denen der bisherigen Varianten unterscheiden -, können Sie hier nachlesen:
https://www.tagesschau.de/inland/faq-delta-variante-mutante-101.html
Aber sollten wir uns jetzt alle nicht mehr vor die Tür wagen und schnell nochmal die Klopapier-Vorräte auffüllen? Unser Datenexperte Jan Eggers sagt dazu: Nein. Jedenfalls nicht, wenn die Impfungen wie geplant wirken. Zumal sich die Lage in Großbritannien nicht 1:1 auf Deutschland übertragen lässt, wie er in diesem Artikel verdeutlicht.
Erste Testergebnisse von CuraVac gefährden deutsche Impfkampagne nicht
Es gilt also auch weiterhin das, was schon auf dem Reiseführer in den "Per Anhalter durch die Galaxis"-Romanen von Douglas Adams stand: Keine Panik! Zumal die Impfungen weiter voran gehen und inzwischen die Hälfte aller Menschen in Deutschland mindestens erstgeimpft ist. Die aktuelle Hitze ist zum Glück kein Hinderungsgrund für eine Corona-Impfung - weder mit Blick auf eventuelle Kreislaufprobleme, noch mit Blick auf die Lagerung und Kühlung der Impfstoffe. Und falls doch mal die Klimaanlage im Impfzentrum ausfällt, wie gestern in Fritzlar, dann findet sich auch dafür eine Lösung. Dass der CureVac-Impfstoff nur eine Wirksamkeit von 47 Prozent gezeigt hat, wird laut Experten die deutsche Impfkampagne übrigens nicht aufhalten. Für die Impfkampagnen in anderen Ländern könnte das hingegen leider anders aussehen. Bei CureVac hofft man derweil, die Marktreife doch noch erlangen zu können.
Gleich drei Sonder-Impfaktionen
Wer noch keinen Impftermin hat, im Rheingau-Taunus-Kreis, im Kreis Bergstraße oder im Landkreis Darmstadt-Dieburg wohnt, der oder die könnte vielleicht an diesen Sonder-Impfungen interessiert sein: Im Kreis Bergstraße hat man 1.300 Impfdosen von Astrazeneca zu vergeben, im Kreis Darmstadt-Dieburg sogar 7.000 und im Rheingau-Taunus-Kreis gibt es 1.000 Astrazeneca-Impfdosen.
Und hier noch drei Meldungen, die ich nur kurz erwähnen möchte:
Auch Geimpfte und Genesene müssen zum Beispiel in Restaurants ihre Kontaktdaten angeben. Da eine Impfung gegen das Coronavirus keine sogenannte "sterile Immunität" bewirkt, also auch geimpfte Personen das Virus noch in sich tragen und weitergeben können, ist dies auch weiterhin notwendig.Die Corona-Kontaktregeln haben nach Einschätzung des hessischen Sozialministeriums dazu beigetragen, dass 2020 die Infektionszahlen weiterer teils gefährlicher Krankheiten rückläufig waren.Jetzt noch eine wichtige Bitte: Gehen Sie Blut spenden! Der Bedarf an Blutkonserven steigt jeden Sommer, doch diesmal kommt noch die Rückkehr der Krankenhäuser zu ihren normalen OP-Plänen dazu.
Mehr zu diesen Themen und weitere Meldungen finden Sie jederzeit aktuell in unserem Coronavirus-Ticker:
https://www.hessenschau.de/panorama/coronavirus-in-hessen-die-wichtigsten-nachrichten-im-ticker,corona-hessen-ticker-358.html
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https://www.hessenschau.de/gesellschaft/fragen-und-antworten-diese-corona-regeln-gelten-derzeit,corona-hessen-faq-100.html
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Wie viele Dosen bekommt Hessen? Wo wird geimpft? Und wer ist gerade dran? Fragen und Antworten zur Corona-Impfung.
https://www.hessenschau.de/gesellschaft/wann-und-wo-in-hessen-gegen-corona-geimpft-wird,faq-corona-impfung-hessen-100.html
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Die Temperaturen steigen, die Inzidenz fällt. Vielerorts gilt aber noch die Maskenpflicht - auch draußen. Angesichts sinkender Corona-Fallzahlen wird über ein Ende der Maskenpflicht diskutiert. Was sagt eigentlich die Wissenschaft dazu?
https://www.swr.de/wissen/corona-pandemie-maskenpflicht-aus-wissenschaftlicher-sicht-100.html
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https://www.hr-inforadio.de/programm/das-thema/top-oder-flop-ein-jahr-corona-warn-app,corona-apps-100.html
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Pünktlich zum sommerlichen Wetter machen wieder viele Badeseen in Hessen auf. Hier der Überblick über die größten Seen: Welcher Badesee öffnet wann? Und welche Corona-Regeln müssen Sie aktuell beachten?
https://www.hessenschau.de/freizeit/diese-badeseen-locken-mit-abkuehlung,badeseen-110.html
Die EM ist aus deutscher Sicht gerade kein so besonders positives Thema, aber noch ist der Handkäs nicht gegessen - vielleicht werden wir ja doch noch Europameister. Die größeren Schlagzeilen dürfte aber die Geschichte des dänischen Nationalspielers Christian Eriksen gemacht haben, der im EM-Spiel gegen Finnland zusammengebrochen ist. Dramatische Bilder - aber zum Glück mit Happy End (Link führt zu Instagram).
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