
Veröffentlichungen des Paritätischen Gesamtverbandes, Teil 924
Redaktion
Berlin (Weltexpresso) - Der Paritätische begrüßt die Rentenreform der Regierung. „Die Stärkung des Rentenniveaus und die volle Anerkennung der Kindererziehungszeiten sind ein überfälliger Beitrag zur Geschlechter- und Generationengerechtigkeit. Finanzielle Sicherheit ist kein Privileg für Ältere, sie ist ein wichtiges Signal an alle Generationen, dass ihre Ansprüche anerkannt und geschützt werden“, so der Hauptgeschäftsführer des Paritätischen, Dr. Joachim Rock, angesichts der heutigen Beschlüsse des Bundeskabinetts zur geplanten Rentenreform.
Die Kritik an den Anerkennungen von Kindererziehungszeiten, der sogenannten „Mütterrente“, weist der Hauptgeschäftsführer entschieden zurück: „Die verbesserten Kindererziehungszeiten sind nur ein kleiner Ausgleich für die deutlichen Einkommensverluste, die gerade Frauen mit der Erziehungs- und Sorgearbeit zu tragen haben. Wer Gleichberechtigung will, der kann die überfällige Gleichstellung nur begrüßen.“
Auch die Forderungen nach Rentenkürzungen weißt der Paritätische ebenso zurück. „Wer das Rentenniveau senkt, der vergreift sich an den erworbenen Ansprüchen der Versicherten und nimmt den Anstieg der Altersarmut in Kauf“, so der Hauptgeschäftsführer: „Der Paritätische Armutsbericht 2025 zeigt, dass schon jetzt fast jeder Fünfte ältere Mensch von Altersarmut betroffen ist. Um eine weitere soziale Spaltung der Gesellschaft zu vermeiden, müssen die Ansprüche von armutsgefährdeten Menschen gezielt gestärkt und besonders einkommens- und vermögensstarke Menschen stärker an der Finanzierung beteiligt werden. Der Paritätische fordert deshalb Erhöhung des Rentenniveaus auf mindestens 53 Prozent und den Ausbau zu einer Erwerbstätigenversicherung.“
Die Gesetzliche Rentenversicherung ist die zentrale Säule der deutschen Alterssicherung. Fast 95 Prozent der Menschen in Ostdeutschland und deutlich über 80 Prozent der Menschen in Westdeutschland haben Ansprüche auf diese. Die Gesetzliche Rente sichert nicht nur das Einkommen im Alter, sondern bietet gleichzeitig Rehabilitationsleistungen und Hinterbliebenenversorgung. Dabei sichert sie für ihre Versicherten eine jährliche Rendite von etwa drei Prozent.
Das Rentenniveau zeigt die Relation zwischen einer auf 45-jähriger Beitragszahlung auf Basis eines Durchschnittseinkommens beruhenden Rente und dem durchschnittlichen Einkommen eines Versicherten. Da viele Versicherte kürzer und/oder weniger Einzahlungen leisten, liegen die tatsächlichen Ansprüche häufig niedriger. Umso wichtiger ist eine Stärkung der gesetzlichen Rentenversicherung gegenüber der vergleichsweise teuren und ineffizienten Vorsorge über viele private Produkte.
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