Romana Reich
Berlin (Weltexpresso) - Seit 18 Jahren leitet und prägt Dieter Kosslick die Berlinale. Nun stemmt er zum letzten Mal das größte deutsche Filmfestival.
Zum Start der diesjährigen Berlinale zeigt das ZDF am Donnerstag, 7. Februar 2019, 0.45 Uhr, die Dokumentation "Die Ära Kosslick". 3sat, das Gemeinschaftsprogramm von ZDF, ORF, SRG und ARD, sendet die Doku am Samstag, 9. Februar 2019, 19.20 Uhr.
Der Film von Nadia Nasser, Carola Wedel und Stephan Merseburger begleitet Festivalchef Dieter Kosslick bei den Vorbereitungen zur seiner letzten Berlinale, den 69. Internationalen Filmfestspielen Berlin, und gewährt einen Blick hinter die Kulissen des bedeutendsten deutschen Filmfestivals. In Filmausschnitten und mit Statements vieler Schauspiel- und Regiestars lässt die Dokumentation die Ära Kosslick Revue passieren.
Unter der Leitung von Dieter Kosslick ist die Berlinale aus den Kinosälen in die Stadt gewachsen, sie hat die Kieze und das breite Publikum erobert, den "European Film Market" vergrößert, neue Diskussionsräume geschaffen und zugleich die Gaumen der Zuschauer mit kulinarischem Kino erfreut. Publikum und Politik zusammen zu denken, das ist zu Kosslicks Markenzeichen geworden. Mit Filmen wie "Road to Guantanamo", "Taxi Teheran" und "Syriana" hat er das politischste aller A-Filmfestivals weiter zugespitzt. Dazu gehört auch, dass er bei den großen Gala-Abenden immer wieder an politisch verfolgte Filmschaffende in aller Welt erinnert hat.
Gerade im Wettbewerb ist die Berlinale unter Kosslicks Leitung auch zu einer Leistungsschau des deutschen Films geworden. Tom Tykwer, Fatih Akin, Maren Ade, Andreas Dresen – sie alle sind auf der Berlinale "groß" geworden. Und weniger bekannte Filmländer aus Osteuropa, Afrika und Asien haben es in den vergangenen 18 Jahren immer wieder in den Wettbewerb geschafft.
Foto:
Eröffnung der Berlinale 2016: Dieter Kosslick auf dem Roten Teppich
© ZDF/Alexander Janetzko