Das nächste Philosophie Magazin ab Donnerstag 13. Juli
Manfred Schröder
Berlin (Weltexpresso) - Kennen Sie das Philosophie Magazin und lesen Sie es gar, dann wird das Folgende für Sie nicht interessant. Wer das Magazin aber nicht liest und schon gar nicht kennt, für den sind hier die Themen im Heft, diesmal viele Artikel zum Zuviel oder Zuwenig und wovon? - ab Donnerstag ausgewählt:
RECHTS VOM SYSTEM - von Philipp Felsch
Über Jahrzehnte lag das revolutionäre Potenzial links. Mittlerweile ist es eher im Lager der Rechtspopulisten zu vermuten. Der Sturz des Systems wird hier im Namen einer "Konservativen Revolution" und eines "Willens zur Selbstbehauptung" gefordert. Aus welchen geistigen Quellen schöpfen die Vordenker der Neuen Rechten?
Zitat:
"Neben allen psychologischen und biografischen Dispositionen mag es dafür auch eine philosophische Erklärung geben, nämlich das Erbe oder besser: die Schwundstufe des pessimistischen Menschenbilds. Es muss schwer sein, unter Bedingungen modernen Zusammenlebens an der Nichtswürdigkeit des Homo sapiens festzuhalten."
"EMPATHIE HAT PERVERSE EFFEKTE" - Emmanuel Carrère im großen Gespräch
Das Werk des großen französischen Schriftstellers Emmanuel Carrère changiert zwischen Roman, Autobiografie und philosophischer Meditation. Ein Gespräch über die Hölle der Ironie, russischen Wahnsinn und das Reich Gottes in unserer Mitte.
Zitat:
"In Russland ist alles übersteigert. Die Leute sind versoffen, sentimental, unberechenbar, als ob alles, was in den Bereich des Menschlichen fiele, eine Stufe höher stünde. Es ist auch der Ort der Manipulation des Realen durch die Propaganda und eines der radikalsten Experimente, die man an der Menschheit durchgeführt hat."
Und im großen DOSSIER eine Frage, die sich mancher stellen mag, der jetzt an Urlaub denkt, aber zu stark unter Druck steht:
WILL ICH ZU VIEL - ODER ZU WENIG?
Einführung - von Wolfram Eilenberger
Er schreibt über das Toni-Erdmann-Dilemma: Die These, nach der "weniger im Wollen ein Mehr an Glück ist", wird sich - solange wir lebendig sind - kaum als dauerhaft wahr erfahren lassen.
"INTENSITÄT IST DER NEUE BESITZ" - ein Gespräch mit Tristan Garcia:
Die Intensivierung der eigenen Erfahrung ist das eigentliche Lebensziel des modernen Menschen. Der französische Philosoph erklärt das anhand elektrischer Küsse und der paradoxen Struktur unseres Empfindens.
Zitat:
"Was wir erhoffen können, ist nicht etwas anderes, sondern mehr von demselben - durch sportliche Leistung, Glücksspiele, Alkohol, Sexualität oder die Fortschrittsidee."
WIR WOLLEN MEHR - ABER WOVON? - von Nils Markwardt
Die Frage nach Mehr oder Weniger betrifft gar nicht den Einzelnen, sondern die ganze Gesellschaft - nämlich in den zentralen Bereichen KONSUM, ARBEIT und DEMOKRATIE. Der Autor spricht mit Frank Trentmann, Oliver Nachtwey und Patrizia Nanz.
"AUTHENTISCH HANDELT, WER SICH MIT SEINEN WÜNSCHEN IDENTIFIZIERT" - Gespräch mit Beate Rössler
Zitat:
"So wie die Arbeitswelt momentan strukturiert ist, können bestimmte Rollen gleichzeitig nicht vollständig ausgefüllt werden."
Kurz:
DER WELTGEIST MUSS VERRÜCKT SEIN! - von Philipp Felsch
In Großbritannien wie in den USA gewinnt der Isolationismus die Oberhand. Deutschland und Frankreich hingegen treten für Pragmatismus ein. Erleben wir einen globalen Rollentausch?
ANSCHLAGSANGST ESSEN FREIHEIT AUF? - von Catherine Newmark
Zitat:
"Im stoischen Rückzug ins Innen- und Privatleben liegt auch eine gefährlich apolitische Tendenz. Wenn wir aufhören, im Sinne Hannah Arendts als Bürger leidenschaftlich für die Sache der Vernunft und des guten Gemeinwesens einzutreten, geben wir genau das auf, was wir in liberalen Demokratien errungen haben."
MACRON UND WIE ER DIE WELT SIEHT - von Michel Eltchaninoff, Martin Legros und Samuel Lacroix
Um dem Phänomen Macron näherzukommen, haben sich die Autoren in die Köpfe von drei politischen Denkern begeben: Paul Ricoeur, John Rawls, Karl Marx
Aber auch noch ein Urlaubsthema:
"DER BALLERMANN IST EIN EPIZENTRUM MENSCHLICHER KULTUR" Interview mit Sacha Szabo -
Der Soziologe erläutert, welche Sehnsüchte der Ort erfüllt und weshalb dem Mythos mittlerweile die Zerstörung droht
Der Klassiker:
THOREAU UND DER AMERIKANISCHE TRAUM - von Cord Riechelmann
Foto: Cover, leider haben wir nicht das vom aktuellen Heft, das ja erst erscheint. Aber es gibt auch Sonderhefte, wie hier das von, bzw. über Hannah Arendt